Änderungen und neue Gesetze im August 2021: Das wird jetzt wichtig

Liebe Mitglieder der Kroatischen Wirtschaftsvereinigung,

der August hält einige Neuerungen für das Handwerk und die Bürger parat. So werden etwa sechs Ausbildungsberufe modernisiert, für einige Handwerker gibt es mehr Lohn und Fingerabdrücke beim Personalweis werden Pflicht. Die wichtigsten Änderungen und neuen Gesetze im August 2021 im Überblick.

Bisher zeichnet sich der Sommer 2021 vor allem durch regnerisches Wetter aus, das in Teilen Deutschlands sogar zu Unwetterkatastrophen führte. Mit dem August startet in Kürze der letzte Sommermonat. Während es beim Wetter nur Prognosen gibt, stehen einige Änderungen und neue Gesetze im August 2021 definitiv fest: Steinmetze und Steinbildhauer dürfen sich über mehr Lohn freuen, es gibt eine neue Pflicht bei Personalausweisen sowie Anpassungen beim Chemikaliengesetz, die auch das Kälteanlagenbauerhandwerk in die Pflicht nehmen.

Änderungen und neue Gesetze im August 2021

Ausbildungsberufe neu strukturiert

Zum 1. August 2021 werden sechs Ausbildungsberufe im Handwerk modernisiert. Die immer digitaler werdende Arbeitswelt spielt dabei eine große Rolle. Betroffen sind die Handwerksberufe Brauer/Mälzer, Friseur, Fahrzeuginterieur-Mechaniker sowie die handwerklichen Elektroberufe Elektroniker für Automatisierungs- und Systemtechnik, Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik und Informationselektroniker.

Die Ausbildung zum Brauer wird neu strukturiert. Künftig fällt etwa die Zwischenprüfung weg. Bei den Friseuren gibt es nur kleine Änderungen. So werden zum Beispiel Formulierungen wie „klassischen Dauerwelle“ den aktuellen Gegebenheiten des Berufes angepasst. Bei den handwerklichen Elektroberufen werden aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung Ausbildungsinhalte verlagert.

Mindestlohn und Ausbildungsvergütung im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk steigt

Steinmetze und Steinbildhauer erhalten ab August einen Mindestlohn von 12,85 Euro. Das entspricht einer Steigerung von 0,65 Euro. Ab dem 1. August steigen zudem die Ausbildungsvergütungen im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk auf:

  • 1. Lehrjahr: 850 Euro (bisher 530 Euro)
  • 2. Lehrjahr: 950 Euro (bisher 620 Euro)
  • 3. Lehrjahr: 1.100 Euro (bisher 720 Euro)

Im August 2022 ist eine erneute Steigerung des Branchenmindestlohns vorgesehen. Dann liegt er bei 13,35 Euro.

Azubis im Malerhandwerk erhalten mehr Ausbildungsvergütung

Ab dem 1. August 2021 erhalten Auszubildende im Maler- und Lackiererhandwerk mehr Geld. Im ersten Lehrjahr gibt es 710 Euro, im zweiten Lehrjahr 780 Euro und im dritten Lehrjahr 945 Euro Ausbildungsvergütung. Im August 2022 steigt die Ausbildungsvergütung erneut.

Änderung im Chemikaliengesetz

Bis 2030 sollen Kältemittel in Kühlanlagen einen natürlichen Ursprung haben. Aktuell benötigen viele Anlagen aber noch die synthetischen Mittel der teilfluorierten Kohlenwasserstoffe (HFKW). Sie gelten als klimaschädlich. Da sie schon jetzt schlecht verfügbar sind, ist ein Schwarzmarkt entstanden. Bekämpfen soll ihn eine Änderung des Chemikaliengesetzes, die ab 1. August 2021 in Kraft tritt.

In die Pflicht kommt mit der Gesetzesänderung insbesondere das Kälteanlagenbauerhandwerk. Betriebe müssen künftig die gesamte Liefer- und Gebrauchskette der Kältemittel dokumentieren. In der Praxis bedeutet das, dass jeder Kauf und Verkauf von Kältemitteln deklariert sein muss. Damit sind unter anderem die Kälte-Klima-Fachunternehmen verpflichtet, ihren Kunden gegenüber, einen schriftlichen oder elektronischen Nachweis zur Herkunft des Kältemittels zu führen.

Hier erfahren Interessierte mehr über die Änderung im Chemikaliengesetz:

Mehr Zeit für die Steuererklärung

Die Steuererklärungen 2020 erwartet das Finanzamt nicht wie bisher bis zum 2. August 2021, sondern erst Ende Oktober 2021. Wer seine Steuererklärungen von einem Steuerberater oder von einem Lohnsteuerhilfeverein ausfüllen lässt, hat sogar Zeit bis Ende Mai 2022. Der Grund für diese automatische Fristverlängerung liegt wohl an den vielen Anträgen, die wegen Corona beim Finanzamt eingehen.

Änderung beim Personalausweis: Fingerabdrücke werden Pflicht

Fingerabdrücke auf neue Personalausweisen in der EU sind künftig Pflicht. Personalausweise und ihre Besitzer sollen dadurch besser vor Fälschungen durch Kriminelle geschützt werden. Wer einen Personalausweis beantragt, muss zwei Fingerabdrücke liefern. Diese werden elektronisch gescannt und im Chip des Ausweises gespeichert. Hintergrund ist eine EU-Verordnung, die ab 2. August 2021 in Kraft tritt.

Was sich sonst noch bei Personalausweisen und Reisepässen ändert:

>>> Lesetipp: Passfotos: Fotografen sollen Fotos bald digital übermitteln

Bedürftige Familien erhalten Kinderfreizeitbonus

Der Kinderfreizeitbonus wurde im Rahmen des Aktionsprogramms der Bundesregierung „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ als weitere finanzielle Hilfe für bedürftige Familien beschlossen, teilt die Bundesagentur für Arbeit mit. Minderjährige Kinder und Jugendliche aus Familien mit kleinem Einkommen erhalten demnach eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro, die nicht auf andere Sozialleistungen angerechnet wird.

Welche Voraussetzungen für die Auszahlung gelten und wie der Antrag für den Kinderfreizeitbonus gestellten werden muss, erfahren Interessierte auf der Website der Bundesagentur für Arbeit.

Streiks bei der Deutschen Bahn angekündigt

Wer im August die Bahn zur Arbeit nimmt oder einen Urlaubstrip geplant hat, sollte sich zuvor darüber informieren, ob sein Zug auch tatsächlich fährt – denn es drohen Streiks bei der Deutschen Bahn. Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), kündigte Ende Juni an, dass unmittelbar nach dem 9. August mit Arbeitskämpfen zu rechnen sei.

Hintergrund der angekündigten Streiks sind zuvor gescheiterte Tarifverhandlungen. Die GDL fordert von der Bahn unter anderem Lohnerhöhungen von rund 3,2 Prozent.

Urlaub: Änderungen bei den Einreise-Regeln

Reisen könnte im nächsten Monat einfacher werden: Die Bundesregierung arbeitet an einer neuen Einreiseverordnung. Zu den Änderungen zählt, dass einfachen Risikogebiete möglicherweise ab August ganz wegfallen – und damit auch die damit verbundenen Corona-Einreiseregeln. Bestehen bleiben würden nur noch die zwei Kategorien Hochinzidenz- und Virusvariantengebiete.

Mit Inhalten der dpa

Quelle: Deutsche Handwerkszeitung, von Eileen Wesolowski, 29. Juli 2021