Liebe Mitglieder und Partner,
anbei das Executive Summary für die KW 49 / 2025 mit Fokus auf neue Entwicklungen in der deutsch-kroatischen Wirtschaftskooperation, EU-Initiativen, arbeitsrechtliche Reformen sowie sicherheits- und energiepolitische Perspektiven.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten bleibt Kroatien ein attraktiver Partner für deutsche Unternehmen. Die strategische Ausrichtung auf GreenTech, Digitalisierung und nachhaltige Projekte bietet Chancen für beide Seiten.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland und Kroatien zeigt sich aktuell gemischt. In Deutschland ist der ifo-Index im November leicht gefallen, was auf eine Eintrübung der Erwartungen insbesondere in Industrie, Bau und Handel hinweist. Der Dienstleistungssektor, vor allem Tourismus, verzeichnet hingegen leichte Verbesserungen. Für 2026 wird ein moderates Wachstum von etwa 1 % prognostiziert.
Kroatien hingegen bleibt mit einem erwarteten BIP-Wachstum von rund 3,1–3,2 % ein dynamischer Markt, auch wenn die Konjunktur sich etwas abkühlt. Inflationsdruck und geringeres Lohnwachstum bremsen die Entwicklung, dennoch steigen Konsumausgaben und öffentliche Investitionen bleiben ein wichtiger Faktor. Die Industrieproduktion erholt sich nach Rückgängen und zeigt im verarbeitenden Gewerbe deutliche Zuwächse, insbesondere in Elektronik und Chemie.
Die positive Exportentwicklung und stabile Handelsbeziehungen verdeutlichen, dass Kroatien weiterhin ein verlässlicher und wachsender Partner für deutsche Unternehmen ist — insbesondere in Bereichen wie Maschinenbau, Energie, Industrie- und Bauleistungen. Deutschland ist Kroatiens wichtigster Handelspartner mit einem Handelsvolumen von rund 8,85 Mrd. € im Jahr 2024. Besonders gefragt sind Elektrotechnik, pharmazeutische Lösungen und Komponenten für die Energiewende.
Die Wiederaufnahme der Flugverbindung Zadar–München eröffnet neue Potenziale für Mobilität, Tourismus, Diaspora-Kontakte und Geschäftsreisen — ideal für Mitglieder mit grenzüberschreitendem Bezug oder Interesse an Kroatien. Für Investoren und Unternehmen im deutsch-kroatischen Raum könnten sich neue Chancen ergeben — sei es durch Export, gemeinsame Investitionen, Zulieferketten oder Tourismus- und Dienstleistungsprojekte.
Regulatorisch stehen wichtige Änderungen bevor: In Deutschland soll die Pflicht für Sicherheitsbeauftragte in kleinen Betrieben entfallen, was Bürokratie abbaut, aber auch Kritik hervorruft. Die EU führt Echtzeitüberweisungen und neue IT-Sicherheitsstandards ein, während der Support für Windows 10 endet. Zudem bringt der beschlossene Bau-Turbo eine deutliche Beschleunigung von Genehmigungsverfahren.
Die EU-Kommission setzt mit dem Pakt für den Mittelmeerraum auf Investitionen in Energie, Digitalisierung und Bildung, was auch für deutsche und kroatische Unternehmen neue Kooperationsmöglichkeiten eröffnet.



