FinTech & Kapitalmärkte: EIB stärkt Kroatien
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat kürzlich eine Partnerschaft mit dem kroatischen Finanzministerium und HAMAG‑BICRO abgeschlossen, um Kroatien im Bereich FinTech und Kapitalmarkt zu fördern. Ziel ist die Etablierung eines regionalen FinTech‑Hubs und verbesserter Zugang zu Finanzierungen für Start‑ups und KMU – eine hervorragende Nachricht für deutsche FinTech‑Firmen und Investoren, die von EU‑nahen Schnittstellen profitieren
Produktion & Freihandelszone Varaždin
In der Freihandelszone Varaždin (Nordkroatien) haben über zehn Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Kroatien rund 100 Mio. € investiert – mit 2.000 neuen Arbeitsplätzen. Die Zone bietet steuerliche Vorteile, minimalen bürokratischen Aufwand und zollfreien Import von Maschinen. Für Produktions‑ und Industrieunternehmen aus Deutschland eine attraktive Lokation
Investorenvertrauen / Umfrage
Laut einer IHK/AHK Umfrage sehen fast 90 % der befragten Firmen die aus Deutschland in Kroatien investrier haben, die kroatische Wirtschaftslage als „gut bis befriedigend“ an, und 86 % würden erneut investieren. Einschränkungen gibt es beim Fachkräftemangel und bürokratischen Hürden – jedoch setzt man verstärkt auf Weiterbildung und Digitalisierung.
Wachstum mit Reformbedarf
Der EIB‑Investitionsbericht 2024/25 hebt hervor, dass Kroatiens Wirtschaft trotz Wachstumschüben (u. a. durch den Euro‑Beitritt) weiterhin mit segmentiertem EU‑Regelwerk, Digitalisierung und Energiekosten kämpft. Private Investitionen sollen durch gezielte EU‑Anreize stimuliert werden.
Energiewende & Infrastruktur
Im Rahmen der deutsch‑kroatischen Zusammenarbeit wird verstärkt in grüne Energieprojekte investiert – insbesondere in Geothermie, Wasserstoff („North Adriatic Hydrogen Valley“) sowie CCS/CCU-Technologien. Auch die Adriatische Gaspipeline und das LNG-Terminal auf Krk sind wichtige Infrastrukturprojekte.
Hier auch ein Hinweis auf das Green Energy Opportunities Forum, das am 28.10.2025 in Frankfurt am Main stattfinden wird.
Euro & Schengen – Erleichterungen für Deutschland‑Geschäfte
Seit 2023 ist Kroatien Mitglied von Eurozone und Schengen. Das eliminiert Wechselkursrisiko, senkt Transaktionskosten und vereinfacht Logistik für deutsche Unternehmen und Grenztransporte.
IT & Softwareentwicklung
Kroatische Firmen liefern für deutsche Mittelständler individuelle Softwarelösungen, Web-Apps oder SAP-Support.
Großer Vorteil: technisches Know-how, gute Englischkenntnisse, projektorientierte Zusammenarbeit – bei geringeren Lohnkosten als in Westeuropa.
Erfolgspotenzial: Unternehmensniederlassung oder Vertriebsbüro in Deutschland – z. B. im Rhein-Main-Gebiet, in Berlin oder München.
Bau, Handwerk & Technische Dienstleistungen
Zahlreiche kroatische Betriebe sind in Deutschland als Subunternehmer oder Fachfirmen tätig (Sanitär, Elektro, Trockenbau, Straßenbau).
Fachkräfte aus Kroatien mit A1-Bescheinigung oder deutschem Arbeitsvertrag finden rasch Beschäftigung – viele Betriebe wollen sich jedoch selbstständig machen oder eine GmbH gründen.
Lebensmittel, Wein & Gastronomie
Kroatische Produkte finden zunehmend Fans: Olivenöl, Trüffel, Wein, Käse, Prosciutto, Craft Beer.
In Deutschland wachsen Absatzmärkte über:
Fachhändler
Plattformen (z. B. Delikatessen.de, Genussregion-Adria.de)
Restaurants, die auf Authentizität und Regionalität setzen
Chancen bestehen bei gezieltem Vertrieb in urbanen Zentren (Frankfurt, Berlin, München) sowie auf Fachmessen (Anuga, BioFach, ProWein).
Fazit:
Insgesamt zeigt sich: Der deutsch‑kroatische Wirtschaftsraum wächst, getragen von EU‑Integration, Infrastruktur‑Initiativen und einem positiven Investitionsklima. Für deutsche Firmen ergeben sich vielfältige Chancen: von Finanz‑ und Digitalinnovation bis hin zur Standortdiversifizierung in Kroatien.