Frankfurt am Main, 1. Juli 2025 – Heute vor exakt zwölf Jahren trat Kroatien der Europäischen Union bei – ein historischer Meilenstein für das jüngste EU-Mitglied, aber auch für die europäische Idee.
Die Kroatische Wirtschaftsvereinigung in Deutschland (KWVD) blickt anlässlich dieses besonderen Tages nicht nur auf ein bewegendes Ereignis zurück, das mit der wohl größten EU-Beitrittsfeier außerhalb Kroatiens in Frankfurt begangen wurde – sie zieht auch Bilanz über die wirtschaftlichen Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge der vergangenen Dekade.
Ein unvergesslicher Moment – und ein starkes Signal
Am 1. Juli 2013 veranstaltete die KWVD eine symbolträchtige Festwoche auf der Frankfurter Hauptwache. Der EU-Beitritt Kroatiens wurde mit einem Empfang in der Deutschen Börse eröffnet – inklusive des feierlichen Läutens der Börsenglocke. Unser Dank gilt der Deutschen Börse, die diesen Moment durch ihre Gastfreundschaft und Partnerschaft unvergesslich gemacht hat. Der krönende Abschluss fand im traditionsreichen Kaisersaal des Frankfurter Römers statt – ein Empfang, der nicht nur Geschichte feierte, sondern auch Zukunft versprach.
12 Jahre später: Ein strategischer Rückblick
Es lassen sich aus unserer Sicht drei entscheidende Entwicklungslinien beobachten, die den EU-Beitritt Kroatiens in den letzten zwölf Jahren maßgeblich geprägt haben:
- Vertiefung der deutsch-kroatischen Wirtschaftsbeziehungen
Der bilaterale Handel hat sich seit 2013 mehr als verdoppelt. Deutschland ist heute Kroatiens wichtigster Handelspartner, mit Schwerpunkten in Industrie, Maschinenbau, Energie, Tourismus und Digitalisierung. Deutsche Unternehmen schätzen Kroatien als stabilen EU-Standort mit hoher Fachkräftequalität und wachsender Innovationskraft. Gleichzeitig nutzen kroatische Unternehmen die Nähe zum deutschen Markt als Sprungbrett für Internationalisierung. - Vorzeitige Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit – ein Gamechanger
Kroatien erhielt als erstes EU-Land bereits nach nur zwei Jahren (2015) die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit in Deutschland – ein kraftvolles Signal. Es ermöglichte zehntausenden kroatischen Fachkräften einen fairen und legalen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig führte es zur Stärkung des kroatischen Mittelstands im Ausland und trug wesentlich dazu bei, die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte zu verlangsamen. Die Integration kroatischer Dienstleister – von Handwerksbetrieben bis IT-Firmen – in den deutschen Markt entwickelte sich zu einem Erfolgsmodell. - Die Rolle der KWVD als Brückenbauer
Die KWVD war und ist aktiver Gestalter dieses Erfolgs. Als Plattform für Wirtschaftskooperation, Netzwerker für KMU und Förderer der bilateralen Beziehungen hat sie über die Jahre mehr als 300 Unternehmen bei Markteintritten, Veranstaltungen, Qualifizierungsmaßnahmen und politischen Dialogprozessen begleitet. Ihre Präsenz in Frankfurt als Zentrum der deutschen Finanz- und Dienstleistungswirtschaft war dabei strategisch entscheidend.
Blick nach vorn – in ein Jahrzehnt grüner, digitaler und sozialer Transformation
Der EU-Beitritt Kroatiens war nicht nur ein politisches Ereignis – er war der Ausgangspunkt für tiefgreifende strukturelle Veränderungen:
- Die Einführung des Euro (2023) und der Schengenbeitritt ebneten den Weg für eine noch engere wirtschaftliche Integration.
- Neue Themen wie grüne Energie, nachhaltige Mobilität und duale Ausbildung rücken zunehmend in den Fokus der bilateralen Zusammenarbeit.
- Die junge kroatische Diaspora wird zunehmend als Unternehmergeneration aktiv – ein Potenzial, das künftig noch stärker strategisch genutzt werden sollte.
KWVD als Impulsgeber für das nächste Kapitel
Die KWVD plant für 2025/2026 gezielte Informationen oder Programme zur Förderung von Innovation, Rückkehrer-Initiativen und Start-up-Kooperationen. Mit dem Adria TechForum, dem kommenden Green Energy Opportunities Forum 2025 und zahlreichen Delegationsreisen schafft die KWVD Räume, in denen Visionen zu Projekten und Ideen zu wirtschaftlicher Realität werden.