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Im Gespräch mit Dr. Daniel Tomić, CEO der Tomic TEC GmbH

Dr. Daniel Tomić, Geschäftsführer der Tomic TEC GmbH, spricht über seinen Weg vom technikbegeisterten Kind zum erfolgreichen Unternehmer. Im Interview erzählt er, wie familiäre Werte, Innovationsgeist und ein klarer Blick für nachhaltige Technologien sein Unternehmen prägen. Mit einem starken Teamgeist und dem Mut, neue Wege zu gehen, gestaltet er die Zukunft der Industrie aktiv mit – stets offen für Wandel und inspiriert von den Chancen, die jede Herausforderung birgt.

Persönlich & Karriere

Herr Dr. Tomic, was hat Sie ursprünglich dazu bewegt, Ingenieur zu werden und in die Technologiebranche einzusteigen?

Ich bin im Zeitalter disruptiver technologischer Veränderungen aufgewachsen – diese haben früh mein Interesse geweckt. Schon als Kind hatte ich zwei große Leidenschaften: Autos und Technik. Es war schnell klar, dass ich meine berufliche Zukunft in diesem Bereich sehe. Bereits in der Grundschule stand für mich fest, Maschinenbau zu studieren – ein Fach, das beide Interessen vereint. Ich habe meine Schullaufbahn entsprechend ausgerichtet und mich nach dem Abitur und Wehrdienst erfolgreich an der TU München beworben.

Welche Herausforderungen haben Sie auf dem Weg vom Ingenieur zum Geschäftsführer der Tomic TEC GmbH besonders geprägt?

Nach meinem Studium bot sich mir an der TUM die Chance, mit einem Promotionsvorhaben in die Forschung einzusteigen – gefördert durch die Forschungsvereinigung Antriebstechnik (FVA), die eng mit der Automobilindustrie zusammenarbeitet. Der Austausch mit Wissenschaftlern und Industrievertretern auf Konferenzen hat mir große Freude bereitet und war prägend für meinen späteren beruflichen Weg.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Ihre Sicht auf Unternehmertum oder Innovation maßgeblich beeinflusst hat?

In der Forschung hat man große Freiheiten, Dinge neu zu denken – ohne wirtschaftlichen Druck. In Unternehmen hingegen stehen Effizienz, Prozesse und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Unternehmertum ist für mich der ideale Kompromiss: wirtschaftlich handeln und dabei kreative Freiheit bewahren. Diese Erkenntnis hat mich letztlich motiviert, Unternehmer zu werden.

Welche persönlichen und unternehmerischen Werte sind Ihnen bei Tomic TEC besonders wichtig?

Wir haben unsere Unternehmenswerte als so genanntes Backronym aus dem Firmennamen bzw. dem Familiennamen entwickelt und diese sind: Teamgeist, Offenheit, Motivation, Integrität und Commitment - Die Anfangsbuchstaben ergeben TOMIC. Persönlich steht für mich die Familie an erster Stelle – das spiegelt sich auch im Unternehmen wider. Wir leben eine familiäre Unternehmenskultur, im Alltag wie auch zu besonderen Anlässen, z. B. laden wir regelmäßig die Familien unserer Mitarbeitenden zu Firmenfeiern ein.


Wie schaffen Sie es, Ihre anspruchsvolle Tätigkeit als CEO mit Ihrem Privatleben in Balance zu bringen?

Das ist oft nicht so einfach, aber man hat als "große Familie" sowohl privat als auch in der Firma die Unterstützung der Anderen, auf die auch ich angewiesen bin. Nur gemeinsam sind wir stark und man setzt sich stets für den Anderen ein, gerade dann wenn es mal nicht so einfach ist. Wichtig ist dabei eine offene und ehrliche Kommunikation. Die ist ein Schlüssel zur Balance in jeder Hinsicht.

Markt & Trends

Wie beurteilen Sie aktuell die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für technologiegetriebene Unternehmen in Deutschland?

Die Geschwindigkeit technologischer und gesellschaftlicher Veränderungen ist derzeit enorm – das kann überfordern. Doch jede Veränderung birgt auch Chancen. Hohe Energiekosten z. B. gelten als Nachteil, führen aber auch zu mehr Effizienzdruck – und so zu Innovation. Wer das früh erkennt, kann Wettbewerbsvorteile daraus ziehen.


Welche technologischen Entwicklungen und Herausforderungen sehen Sie in Ihrer Branche in den kommenden Jahren?

Nachhaltigkeit steht ganz oben – in allen Branchen. Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft müssen vorangetrieben werden, ohne Wirtschaft und Wohlstand zu gefährden. Das ist eine globale Herausforderung, die wir aktiv mitgestalten wollen.


Welche Chancen sehen Sie derzeit für innovative KMUs und Start-ups im Industriebereich?

Die Chancen sind riesig. Gerade neue technologische Errungenschaften wie die KI oder die Entwicklung von immer effizienteren und günstigeren Energiespeichern eröffnen ganz neue Möglichkeiten um die vorher genannten Ziele zu erreichen. Die Stärke von KMUs und Start-ups liegt darin, flexibel und mutig zu agieren – und Ideen umzusetzen, an die noch keiner gedacht hat.


Inwiefern beeinflussen geopolitische Veränderungen, Fachkräftemangel oder regulatorische Anforderungen Ihre strategischen Entscheidungen?

Geopolitik, Fachkräftemangel oder Regulierung kann man nicht direkt beeinflussen – wohl aber den Umgang damit. Ich informiere mich laufend, tausche mich mit Partnern aus und versuche, faktenbasiert kluge Entscheidungen zu treffen.


Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz in den Lösungen, die Tomic TEC entwickelt?

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz bilden das Fundament unseres Geschäftsmodells. Wir helfen unseren Kunden – meist produzierende Unternehmen – dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Projekte & Erfolge

Auf welches Projekt oder Produkt von Tomic TEC sind Sie besonders stolz?

In aller erster Linie bin ich stolz auf unsere Mitarbeitenden – sie sind der Schlüssel zum Erfolg. Da jedes Projekt individuell ist, wäre es nicht gerecht, eines hervorzuheben. Jedes einzelne steht für Innovationskraft und technische Exzellenz.


Gab es einen Meilenstein in der Unternehmensentwicklung, der für Sie persönlich eine besondere Bedeutung hatte?

Ja – der Moment, als ich das Unternehmen von meinem Vater übernommen habe. Auch wenn er sich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat, ist er bis heute mein wichtigster Ratgeber. Gemeinsam haben wir aus einem kleinen Handwerksbetrieb ein modernes mittelständisches Technologieunternehmen geformt. Dafür bin ich sehr dankbar.


Welche Innovation aus Ihrem Haus hat Ihrer Meinung nach das größte Potenzial für die Zukunft?

Es ist nicht eine einzelne Innovation, sondern die Summe vieler Entwicklungen – z. B. im Bereich Digitalisierung. Ein Beispiel ist Predictive Maintenance, wo KI Ausfälle vorhersagen kann, bevor sie eintreten.

Gab es einen Moment, in dem Sie gespürt haben: „Jetzt haben wir als Unternehmen eine neue Stufe erreicht“?

Dieses Gefühl entsteht bei jedem erfolgreichen Projekt – besonders, wenn Kunden unsere Leistung wertschätzen. Wir wachsen organisch und haben bislang jede Krise gemeistert. Ich hoffe, das bleibt so.


Welches Kunden- oder Partnerfeedback hat Sie in Ihrer Arbeit besonders bestätigt oder inspiriert?

Auch da gibt es kein einzelnes Feedback was es hervorzuheben gilt, es ist einfach die Summe an Erfolgen, an positiven Rückmeldungen und Bewertungen, die mich persönlich immer neu motiviert. Und wenn mal etwas schief geht, gilt es daraus zu lernen und es das nächste Mal besser zu machen.

Ausblick & Zukunft

Wo sehen Sie die Tomic TEC GmbH in fünf Jahren? Gibt es konkrete Expansions- oder Diversifizierungspläne?

Bisher sind wir organisch gewachsen. Ich sehe aber Potenzial in einer Buy-&-Build-Strategie – etwa durch Integration anderer Familienunternehmen, die keine Nachfolge finden. Das eröffnet neue Chancen.


Welche Technologien oder Markttrends werden Ihrer Meinung nach die Industrie mittel- und langfristig verändern?

Kurz gefasst: Digitalisierung, Automatisierung durch KI und effizientes Informationsmanagement werden branchenübergreifend enorme Veränderungen bringen.


Welche strategischen Entscheidungen treffen Sie heute, um Tomic TEC zukunftssicher aufzustellen?

Die wichtigste Entscheidung: flexibel bleiben. Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen

Gibt es neue Geschäftsfelder oder internationale Märkte, die Sie künftig erschließen möchten?

Aktuell sind wir in Europa stark beschäftigt, aber international offen. Besonders im Bereich Nachhaltigkeit gibt es weltweit enormen Bedarf. Unser Motto lautet: „Follow the Customer“.


Wie beeinflussen Digitalisierung, Automatisierung und KI Ihr Geschäftsmodell?

Es ist ein stetiger Prozess. Wichtig ist mir, Veränderungen offen zu begegnen. „Das haben wir immer so gemacht“ zählt für mich nicht – deshalb optimieren wir intern laufend unsere Prozesse.

Tipps & Inspiration

Welchen Rat würden Sie jungen Gründerinnen und Gründern geben, die heute ein Technologieunternehmen starten möchten?

Wer an seine Idee glaubt, sollte sie verfolgen – auch gegen Widerstände. Fehler gehören dazu. Wer Angst davor hat, wird oft genau deshalb scheitern. Scheitern heißt lernen – und weitermachen. In den USA gilt das als Stärke, nicht als Makel.


Welche klassischen Fehler sollte man als Unternehmer aus Ihrer Sicht unbedingt vermeiden?

Über die eigenen Verhältnisse zu leben oder Versprechen zu machen, die man nicht halten kann. Ehrlichkeit und Integrität sind Grundlagen für langfristigen Erfolg.


Gibt es ein Buch, ein Vorbild oder eine Denkweise, die Sie nachhaltig inspiriert hat?

Ich lese gerne Bücher über Verhandlungstaktik, "Getting to Yes" ist so ein Klassiker. Eine erfolgreiche Verhandlung ist kein Nullsummenspiel, sondern eine Lösung, mit der alle Beteiligten zufrieden sind.


Wie gehen Sie mit Herausforderungen oder Rückschlägen im unternehmerischen Alltag um?

Fehler gehören dazu. Wer keine macht, hat sich nichts getraut. Entscheidend ist, daraus zu lernen.

Welche tägliche Routine oder Denkweise hilft Ihnen, fokussiert und motiviert zu bleiben?

Ich arbeite viel mit dem Kopf – deshalb ist körperliche Bewegung mein Ausgleich. Täglicher Sport stärkt meine Gesundheit, meinen Geist und meine Motivation.