KWVD Executive Summary – Woche 46 / 2025

KWVD Executive Summary – Woche 46 / 2025

Liebe Mitglieder und Partner,

anbei das Executive Summary für die KW 46 / 2025 mit Fokus auf neue Entwicklungen in der deutsch-kroatischen Wirtschaftskooperation, EU-Initiativen, arbeitsrechtliche Reformen sowie sicherheits- und energiepolitische Perspektiven.

 

Geschäftsklimaindex Deutschland – Oktober 2025

Die wirtschaftliche Dynamik zwischen Deutschland und Kroatien zeigt sich weiterhin vielschichtig und von strukturellen sowie politischen Entwicklungen geprägt. In Deutschland stieg der ifo-Geschäftsklimaindex im Oktober 2025 von 87,7 auf 88,4 Punkte. Die Verbesserung ist vor allem auf optimistischere Erwartungen für die kommenden Monate zurückzuführen, während die aktuelle Geschäftslage leicht schlechter beurteilt wurde. Besonders positiv entwickelten sich:

• Dienstleistungssektor: Tourismus und IT mit überdurchschnittlicher Dynamik

• Verarbeitendes Gewerbe: Kapazitätsauslastung stieg auf 78,2 %, Rückgang der Neuaufträge gestoppt

• Handel: Großhandel mit verbesserten Erwartungen

• Bauhauptgewerbe: Erwartungen rückläufig, trotz besserer aktueller Lage1


Laut IW-Institut plant über ein Drittel der deutschen Unternehmen Entlassungen im Jahr 2026, was insbesondere die Industrie betrifft. Diese Entwicklung könnte sich auf die deutsch-kroatische Kooperation auswirken, insbesondere im Bereich Fachkräfteaustausch und Nearshoring. Die deutsche Wirtschaft zeigt dennoch vorsichtigen Optimismus, hofft auf eine Konjunkturbelebung im Jahr 2026, bleibt aber durch geopolitische Unsicherheiten und strukturelle Herausforderungen belastet.

 

Kroatien:

Die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen für das zweite Quartal 2025 laut dem Državni zavod za statistiku (DZS) lauten:

• Reales BIP-Wachstum (Q2 2025): +3,1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal

• Saisonbereinigtes Wachstum gegenüber Q1 2025: +0,3 %

• BIP zu laufenden Preisen (Q2 2025): ca. 19,5 Mrd. EUR

• Wachstumstreiber: Bruttoinvestitionen (+4,5 %), Export von Waren (+11,6 %), Staatsausgaben (+5,8 %)

• Schwäche: Rückgang beim Export von Dienstleistungen (–1,8 %) 2


Kroatien befindet sich in einer Phase stabilen Wachstums. Die Kombination aus niedriger Arbeitslosigkeit, hohem Investitionsniveau und starker Tourismusleistung macht Kroatien zu einem attraktiven Partner für deutsche Unternehmen – insbesondere im Bereich Nearshoring, grüne Infrastruktur und digitale Verwaltung.

 

Analyse: Relevanz für die deutsch-kroatische Wirtschaftskooperation

Der Vergleich zeigt:

• Deutschland befindet sich in einer Phase vorsichtiger Erholung mit positiven Erwartungen, aber strukturellen Herausforderungen, die unter anderem bedingt durch mögliche Entlassungen, sowie durch geopolitische Unsicherheiten bedingt sind.

• Kroatien verzeichnet ein solides Wachstum, insbesondere durch Investitionen und Export, trotz einzelner Schwächen im Dienstleistungssektor.

Implikationen für die KWVD-Mitglieder und Partner:

• Investitionschancen in Kroatien, insbesondere in Infrastruktur und Industrie

• Kooperationspotenzial im Bereich Digitalisierung und Energie

• Fachkräfteaustausch bleibt relevant, da beide Länder mit Arbeitsmarktveränderungen konfrontiert sind

• Tourismus und IT als gemeinsame Wachstumsfelder

 

In Deutschland schreitet die Digitalisierung weiter voran: Die Einführung des digitalen Führerscheins über eine mobile App markiert einen weiteren Schritt zur Modernisierung der Verwaltung. Diese Maßnahme steht exemplarisch für die EU-weite Strategie zur digitalen Transformation öffentlicher Dienste. Auch die Preisentwicklung im öffentlichen Verkehr zeigt die Herausforderungen der Energie- und Infrastrukturfinanzierung: Ab Januar 2026 steigen die Ticketpreise landesweit, was sowohl Bürger als auch Unternehmen betrifft.

Auf EU-Ebene gewinnt die sicherheits- und energiepolitische Debatte an Fahrt. Der „Pakt für den Mittelmeerraum“ der EU-Kommission zielt auf verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Migration, Energie, Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung. Für Kroatien als Mittelmeerland ergeben sich daraus neue Chancen, etwa im Bereich grüner Energieprojekte und maritimer Infrastruktur.

Arbeitsrechtlich und steuerlich stehen ebenfalls relevante Neuerungen an. Die Deutsche Handwerkszeitung berichtet über acht aktuelle Steueränderungen, darunter die Digitalisierung der Rechnungsstellung (E-Rechnungspflicht ab 2025), neue Abschreibungsregeln für Immobilien, steuerliche Behandlung von Rentenzahlungen und Sonderabschreibungen für Wohnraum. Besonders relevant für grenzüberschreitende Investoren sind die steuerlichen Erleichterungen bei Immobilienschenkungen unter Ehepartnern sowie die geplante Steuerfreiheit für Überstundenzuschläge ab 2026.

Im Bereich Bau und Immobilien hat der Bundestag mit dem „Bau-Turbo“-Gesetz neue Impulse gesetzt, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Gleichzeitig droht durch den Wegfall von 123.000 Sicherheitsbeauftragten eine Lücke im Arbeitsschutz, was insbesondere für Handwerksbetriebe relevant ist.

 

GEO Forum 2025: Impulse für eine nachhaltige Zukunft

Am 28. Oktober fand in Frankfurt das GEO Forum 2025 der KWVD statt. Unter dem Motto „Green Energy Opportunities – Investing in Resilient, Smart and Net-Zero Systems“ diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft über die Zukunft Europas. Im Fokus stand der Zero Emission Corridor (ZEC) – ein grenzüberschreitendes Infrastrukturprojekt zur Förderung emissionsfreier Energiesysteme.

Alle Fotos und Videos des GEO Forums sind jetzt auf der KWVD-Webseite verfügbar.

KWVD Executive Summary – Woche 46 / 2025

KWVD Executive Summary – Woche 46 / 2025