GEO Forum 2025: Europa diskutiert über die grüne Energiezukunft in Frankfurt
Am 28. Oktober 2025 fand im Haus der Wirtschaft Hessen in Frankfurt am Main das GEO Forum statt – eine internationale Konferenz, organisiert vom Kroatischen Wirtschaftsverband in Deutschland (KWVD). Unter dem Motto „Green Energy Opportunities – Investing in Resilient, Smart and Net-Zero Systems“ versammelte das Forum führende Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus Deutschland, Kroatien und Slowenien.
Im Mittelpunkt stand die Vision des „Zero Emission Corridor“ (ZEC) – ein grenzüberschreitendes Infrastrukturprojekt zur Beschleunigung des Übergangs zu emissionsfreien Energiesystemen. Die Teilnehmer tauschten Ideen zu technologischen Innovationen, Investitionsstrategien und politischen Rahmenbedingungen aus, die für die Umsetzung solcher ambitionierten Projekte notwendig sind.
Der Vorsitzende der KWVD, Mario Šušak, dankte den Rednern und Teilnehmern für den inspirierenden Austausch und betonte, dass Länder wie Kroatien, Slowenien und Deutschland über das nötige Wissen, die Technologie und den Willen zur Zusammenarbeit verfügen. „Unser Ziel ist es, Unternehmen, Menschen und Ideen zu vernetzen, um gemeinsam ein nachhaltiges Europa zu gestalten“, sagte er.
Dubravka Šuica, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, hob in ihrer Begrüßungsrede die Bedeutung von Solidarität und Gleichgewicht in der Mittelmeerregion hervor und sprach sich für eine neue Partnerschaft zwischen Nord und Süd Europas aus – basierend auf Vertrauen, gemeinsamer Verantwortung und Zusammenarbeit. Sie schlug die Gründung einer Mittelmeer-Universität vor, um den Austausch von Wissen und Innovationen unter jungen Menschen zu fördern.
Ivan Sablić, Generalkonsul der Republik Kroatien in Stuttgart, begrüßte die Teilnehmer im Namen der kroatischen Botschaft in Deutschland und lobte den KWVD als Plattform für konkrete Kooperationen zwischen Projekten, Investoren und lokalen Gemeinschaften. Er verwies auf das Beispiel Novalja als Beweis dafür, dass auch kleinere Städte einen bedeutenden Beitrag zur europäischen Energieunabhängigkeit leisten können.
Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, betonte die strategische Bedeutung von Wasserstoff für die Energiewende und forderte klare politische Rahmenbedingungen zur Förderung von Investitionen und Technologieverbreitung.
In Diskussionen und informellen Gesprächen teilten zahlreiche Experten ihre Erfahrungen und Visionen. Beim ersten Roundtable sprach Prof. Dr. Christian Haas (CoDiVe) über die Notwendigkeit widerstandsfähiger Infrastrukturen und flexibler Veränderungsprozesse.
Prof. Dr. Birgit Scheppat (Hochschule RheinMain) unterstrich, dass die Energiewende nur durch die Verbindung von Innovation, Zusammenarbeit und menschlichem Wissen gelingen kann.
Prof. Dr. Peter Birkner (House of Energy) betonte, dass CO₂-neutrale Technologien nur durch gemeinsame europäische Anstrengungen realisierbar sind.
Der Bürgermeister von Novalja, Ivan Dabo, stellte ein Pilotprojekt im Hafen Žigljen vor, das Energie aus Meereswellen und grünem Wasserstoff erzeugt. Ziel ist es, Novalja bis 2030 energieautark zu machen.
Uroš Salobir (ELES) ergänzte, dass die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor entscheidend für die Entwicklung von Wasserstofftechnologien sei.
Dr. Thomas Neuenhahn (Siemens Energy) zeigte sich begeistert vom Ideenreichtum des Forums.
Marius Schäfer (Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, VhU) betonte, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftliches Wachstum Hand in Hand gehen müssen – nur ein starkes und wettbewerbsfähiges Wirtschaftssystem könne die nötigen Technologien und Innovationen finanzieren.
Im zweiten Teil des Forums wurde das Projekt „Zero Emission Corridor“ (ZEC) vertieft.
Moderator Robin Weninger diskutierte mit Simon Ferjuc (Tetida Power to X) und Matjaž Logar (Pelagus d.o.o.), die ihre Bereitschaft zur Umsetzung eines bankfähigen Projektplans bekundeten. Ferjuc lobte die Kooperationsbereitschaft der Teilnehmer aus Slowenien, Kroatien und Deutschland. Logar betonte die Notwendigkeit, die Produktion von grünem Wasserstoff mit seiner konkreten Nutzung zu verknüpfen.
Der zweite Roundtable „Technologien, die funktionieren – und wie man sie skaliert“ widmete sich umsetzbaren Lösungen für Produktion, Speicherung und Management grüner Energie.
Dr. Mario Perić (Končar Elektroindustrie) präsentierte bestehende grüne Technologieportfolios.
Filip Stojmenović (DOK-ING ENERGO) zeigte sich begeistert von den neuen Technologien und Experten.
Dinko Đurđević (Green Sustainable Solutions) forderte die vollständige Integration Südosteuropas in die europäische Energiewende.
Krešimir Paić (ECCOS) freute sich, kroatische Innovationskraft auf dem deutschen Markt präsentieren zu können.
Zum Abschluss sprach Elias Spreitner vom hessischen Wirtschaftsministerium und rief zur Zusammenarbeit bei der Umsetzung der diskutierten Projekte auf. Dr. Alexander Labermeier (Land Hessen) stellte eine regionale grüne Anleihe über 1,5 Milliarden Euro vor und betonte, dass Regionen eine führende Rolle in der nachhaltigen Finanztransformation übernehmen können.
In persönlichen Gesprächen und Networking-Sessions wurden neue Partnerschaften zwischen deutschen, kroatischen und slowenischen Unternehmen und Institutionen geschlossen, die künftig gemeinsam an der Energiewende arbeiten werden.
Das GEO Forum 2025 bestätigte sich als wichtiger Impulsgeber für die europäische Zusammenarbeit im Bereich grüner Technologien und unterstrich die Schlüsselrolle Südosteuropas bei der Gestaltung einer nachhaltigen europäischen Zukunft. Es sendete ein starkes Signal für die Notwendigkeit transnationaler Kooperation angesichts globaler Herausforderungen.
Bilder der Veranstaltungen finden Sie uns unter:
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