Liebe Mitglieder und Partner,
anbei das Executive Summary für die KW 40 / 2025, mit Fokus auf die deutsch-kroatischen Wirtschaftsbeziehungen und relevante Entwicklungen in Wirtschaft, Recht, Steuern, Innovation, grünen Technologien, IT, Handel, Immobilien und Bau:
Executive Summary – KWVD – Woche 40 / 2025
Die kroatische Wirtschaft zeigt weiterhin eine bemerkenswerte Dynamik, insbesondere am Arbeitsmarkt. Laut GTAI verzeichnet Kroatien mit einer Arbeitslosenquote von nur 4,1 % und einer Rekordbeschäftigung von 1,76 Millionen Erwerbstätigen den niedrigsten Stand seit der Unabhängigkeit. Die Beschäftigungsquote nähert sich dem EU-Durchschnitt, während Unternehmen mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert sind. Besonders gefragt sind Rückkehrer und qualifizierte Arbeitskräfte in tourismusnahen Dienstleistungen. Recruitingstrategien setzen zunehmend auf duale Ausbildung und gezielte Ansprache von Rückkehrern.
Die Industrieproduktion Kroatiens bleibt ein stabilisierender Faktor. Im Juli 2025 sank sie zwar leicht um 0,9 % im Jahresvergleich, doch der saisonbereinigte Monatsanstieg von 2,6 % zeigt eine positive Tendenz. Besonders betroffen waren die Bereiche Energieversorgung und verarbeitendes Gewerbe, während die Produktion von Konsumgütern stabil blieb. Kroatien gehört weiterhin zu den EU-Ländern mit überdurchschnittlichem Produktionswachstum.
Ein Blick auf die deutsch-kroatischen Wirtschaftsbeziehungen zeigt, dass der ifo-Geschäftsklimaindex im September 2025 auf 87,7 Punkte gefallen ist. Die Stimmung unter deutschen Unternehmen hat sich merklich eingetrübt, insbesondere im Dienstleistungssektor und der Industrie. Dies könnte sich mittelfristig auf den bilateralen Handel auswirken, da Investitionsentscheidungen und Auftragsvolumen unter Unsicherheit leiden. Dennoch zeigt das Bauhauptgewerbe leichte Erholungstendenzen, was für kroatische Anbieter im Bau- und Immobiliensektor Chancen eröffnet.
Die Analyse der DZ BANK zur Zollpolitik beleuchtet die Frage, wer die Last der Zölle trägt. Die Studie zeigt, dass sowohl Konsumenten als auch Unternehmen betroffen sind, wobei die Automobilbranche besonders leidet. Für kroatische Zulieferer und Exporteure in diesen Sektoren bedeutet dies erhöhte Anforderungen an Preisflexibilität und Margenmanagement. Die indirekten Effekte wie Konjunkturabschwächung und Investitionszurückhaltung sind auch für kroatische Unternehmen relevant, die in globale Lieferketten eingebunden sind.
Im Bereich Digitalisierung und Finanztechnologie treten ab dem 9. Oktober 2025 bedeutende Neuerungen in Kraft. Echtzeitüberweisungen werden EU-weit zur Pflicht und müssen ohne Zusatzkosten angeboten werden. Zudem wird die Sicherheit durch einen automatisierten Abgleich von IBAN und Empfängername erhöht. Dies stärkt das Vertrauen in den digitalen Zahlungsverkehr und bietet insbesondere KMU in Kroatien und Deutschland neue Möglichkeiten für effiziente Transaktionen.
Auch im Gesundheitswesen schreitet die Digitalisierung voran: Die elektronische Patientenakte (ePA) wird ab Oktober verpflichtend. Dies eröffnet Chancen für IT-Dienstleister und MedTech-Unternehmen in beiden Ländern, insbesondere im Bereich interoperabler Systeme und Datenschutzlösungen.
Zum Jahreswechsel 2025 gibt die Deutsche Handwerkszeitung 17 konkrete Steuertipps, die sowohl für deutsche als auch kroatische Unternehmer mit Betriebsstätten in Deutschland relevant sind. Dazu zählen u. a. die Meldepflicht für elektronische Kassensysteme, die Beantragung von Lohnsteuerfreibeträgen und die Optimierung von Gehaltsstrukturen für GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer. Diese Maßnahmen können helfen, die Steuerlast zu senken und Liquidität zu sichern.