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Im Gespräch mit Melanija Habrun, Expertin für Sprache, Kultur und internationales Unternehmertum.

Melanija Habrun verbindet sprachliche Exzellenz mit unternehmerischer Vision. Als Gründerin und Geschäftsführerin der ET CETERA Übersetzungsagentur bringt sie ihre jahrzehntelange Erfahrung in HR und interkultureller Kommunikation in ein modernes, technologieoffenes Sprachdienstleistungsunternehmen ein. Ihre Leidenschaft für Sprache, ihre klare Haltung zu Qualität und Teamführung sowie ihr Gespür für Wandel und Wirkung machen sie zu einer herausragenden Unternehmerin in einer Branche im Umbruch.

Persönlich & Karriere

Frau Habrun, was hat Sie in die Übersetzungs- und Sprachdienstleistungsbranche geführt?

Mich hat schon immer fasziniert, wie Sprache Brücken zwischen Kulturen bauen kann. Mein Einstieg in die Sprachdienstleistungsbranche war ein natürlicher Schritt – ich habe Deutsch und Völkerkunde in Zagreb studiert und mich mein ganzes Berufsleben lang mit Sprache, Kultur und Kommunikation beschäftigt. Nach vielen Jahren in internationalen Unternehmen in leitender HR-Position war es für mich reizvoll, meine Leidenschaft für Sprache mit unternehmerischem Gestaltungswillen zu verbinden. So habe ich vor 13 Jahren den Weg in die Übersetzungsbranche eingeschlagen – mit dem Ziel, sprachliche Qualität, kulturelle Feinfühligkeit und exzellente Kundenkommunikation miteinander zu vereinen.

War Sprache schon immer Ihre berufliche Leidenschaft?

Absolut. Sprache war für mich nie nur Mittel zum Zweck, sondern immer Ausdruck von Identität, Kultur und Beziehungsgestaltung, ein Werkzeug zur Welterschließung. Gerade meine parallele Tätigkeit als Kommunikationstrainerin mit NLP-Ausbildung erlaubt mir, Sprache nicht nur funktional, sondern auch auf der Ebene von Wirkung und Tiefenstruktur zu verstehen – das ist ein großer Mehrwert in der Übersetzungsarbeit.

Sie sind Eigentümerin von ET CETERA Übersetzungsagentur. Welche besonderen Herausforderungen bringt diese Position mit sich?

Die größte Herausforderung ist der Balanceakt zwischen hoher sprachlicher Qualität, technologischer Weiterentwicklung und wirtschaftlicher Effizienz. Zudem erfordert die Führung eines Teams aus hochqualifizierten Fachkräften – oft in virtuellen, internationalen Strukturen – besondere Sensibilität und Führungsstärke. Als Eigentümerin einer Übersetzungsagentur ist es mir wichtig, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich mein Team geschätzt und verstanden fühlt. Ich setze auf offene Kommunikation, klare Erwartungen und echte Wertschätzung. Flexible Arbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten fördern die persönliche Entwicklung, während ich gleichzeitig den Teamgeist und die kulturelle Vielfalt bewusst stärke. So schaffen wir gemeinsam Qualität und Zufriedenheit.

Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Laufbahn haben Sie auf diese Rolle vorbereitet?

Die Leitung einer länderübergreifenden HR-Abteilung hat mir ein tiefgründiges Verständnis für interkulturelle Dynamiken, Personalentwicklung und unternehmerisches Denken vermittelt. Als Kommunikationstrainerin habe ich gelernt, auch in komplexen Situationen klar zu kommunizieren und andere zu befähigen – genau das hilft mir auch in der Führung meiner Agentur: Strukturen schaffen, Menschen fördern und Kundenbedürfnisse präzise erkennen. Die Perspektivenvielfalt hat mir geholfen, komplexe Anforderungen schnell zu erfassen und effektive Lösungen zu entwickeln.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Ihre Sicht auf die Übersetzungsbranche oder die Unternehmensführung maßgeblich geprägt hat?

Ein prägendes Erlebnis war der plötzliche Technologiewandel durch maschinelle Übersetzungssysteme. Statt diesen Trend als Bedrohung zu sehen, habe ich gelernt, ihn als Chance zu begreifen – und genau darin liegt für mich der Schlüssel moderner Unternehmensführung: Wandel als Gestaltungsraum. Ein weiterer Schlüsselmoment war, als ich gemerkt habe, wie groß der Unterschied zwischen rein sprachlicher Richtigkeit und echter kommunikativer Wirksamkeit ist. Das habe ich sowohl in der Übersetzungsarbeit als auch im Führungskräftetraining erlebt. Seither sehe ich meine Rolle nicht nur als Vermittlerin von Inhalten, sondern auch als Gestalterin von Wirkung – das prägt meinen Anspruch an Übersetzungen ebenso wie an meine Führung.

Welche Werte sind Ihnen als Geschäftsführerin besonders wichtig, insbesondere im Hinblick auf Qualität und Innovation in der Sprachdienstleistung?

Verantwortung, Verlässlichkeit, Transparenz und Weiterentwicklung. Qualität bedeutet für mich nicht Perfektion um jeden Preis, sondern ein tiefes Verständnis dafür, was beim Empfänger ankommen muss – sei es emotional, fachlich oder kulturell. Innovation entsteht für mich, wenn Technik, Talent und Haltung zusammenspielen – mit Mut, neue Wege zu gehen, ohne die sprachliche Integrität zu verlieren. Innovation sehe ich als ständigen Prozess, der nur auf Basis echter Teamarbeit und offener Kommunikation gelingt.

Wie gelingt es Ihnen, die Balance zwischen operativer Verantwortung und strategischer Weiterentwicklung von ET CETERA zu finden?

Ich setze auf eine klare Delegationskultur und starke Prozesse im operativen Bereich, sodass ich regelmäßig Raum für strategische Planung habe. Zudem ist mir der regelmäßige Austausch mit meinem Team wichtig, um operative Themen rechtzeitig zu erkennen und strategisch mitzudenken. Durch meine langjährige Erfahrung im HR-Bereich habe ich ein gutes Gespür für Struktur und Priorisierung. Ich plane bewusst Zeiten für strategisches Arbeiten ein und gebe operative Verantwortung an gut eingearbeitete Teammitglieder weiter. Gleichzeitig versuche ich mein Team zur Selbstverantwortung zu befähigen – das ist ein entscheidender Hebel für nachhaltiges Wachstum.

Welche Rolle spielen Netzwerke und Partnerschaften in Ihrer Branche, insbesondere im internationalen Geschäft?

Netzwerke sind essenziell – nicht nur zur Kundengewinnung, sondern auch zur Qualitätssicherung und zum Wissenstransfer. Gerade im internationalen Umfeld ermöglichen vertrauensvolle Partnerschaften den Zugang zu lokalen Ressourcen, kulturellem Know-how und Innovationen, um Qualität in verschiedenen Sprach- und Kulturräumen sicherzustellen. Meine internationale HR-Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig stabile Netzwerke für nachhaltigen Erfolg sind. Deshalb pflege ich den Austausch mit Kollegen, Partnern und Kunden sehr bewusst – nicht nur geschäftlich, sondern auch auf menschlicher Ebene. Die Netzwerkarbeit ist für mich keine Pflicht, sondern eine Haltung.

Markt & Trends

Wie würden Sie die aktuelle Marktlage im Bereich Sprachdienstleistungen und Übersetzungstechnologien beschreiben?

Der Markt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Während der Bedarf an qualitativ hochwertigen Sprachdienstleistungen stetig wächst – insbesondere durch Globalisierung und digitale Geschäftsmodelle –, erleben wir gleichzeitig einen starken technologischen Schub, vor allem durch KI und maschinelle Übersetzung. Die Branche ist heute stärker denn je gefordert, klassische Sprachkompetenz mit technologischem Verständnis zu verknüpfen. Für Agenturen bedeutet das: Wer zukunftsfähig bleiben will, muss beides können – Sprache und Systemdenken.

Was sind die größten Herausforderungen, denen sich Unternehmen in Ihrer Branche heute stellen müssen?

Eine der größten Herausforderungen ist die Balance zwischen Effizienz und Qualität. Viele Kunden erwarten heute schnelle und kostengünstige Lösungen, gleichzeitig steigen die Erwartungen an sprachliche Präzision, Fachlichkeit und kulturelle Angemessenheit. Zudem beobachten wir einen massiven Wettbewerbsdruck durch automatisierte Systeme. Für uns als Agentur heißt das: Wir müssen klar definieren, welchen Mehrwert unsere Dienstleistungen bieten – zum Beispiel durch gezielte Fachübersetzungen, persönliche Kundenbeziehungen und kontextorientierte Beratung.

Welche Chancen bieten sich durch technologische Innovationen wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Übersetzen für Ihr Unternehmen?

KI und maschinelles Übersetzen verstehe ich nicht als etwas, was uns als Sprachexperten einschüchtern sollte, sondern als Werkzeug. Durch Automatisierung von Routineaufgaben gewinnen wir Zeit für Qualitätssicherung, kreative Aufgaben und Kundenberatung. Wir setzen heute KI-gestützte Tools gezielt dort ein, wo sie Prozesse unterstützen – und kombinieren sie mit menschlicher Expertise. Dank der Expertise einiger Teammitglieder gelingt es uns, das ganze Team für diese Transformation zu befähigen und gezielt Kompetenzen aufzubauen.

Wie beeinflussen regulatorische Veränderungen und steigende Anforderungen an Datenschutz und Qualität die Übersetzungsbranche?

Insbesondere im Bereich Datenschutz sind die Anforderungen deutlich gestiegen. Für Sprachdienstleister bedeutet das, dass Prozesse nicht nur sprachlich, sondern auch technisch und organisatorisch abgesichert sein müssen. In der Agentur sind wir sehr sensibilisiert für Compliance-Themen und wir setzen auf sichere Tools und lassen uns regelmäßig schulen. Qualität ist für uns kein Marketingversprechen, sondern ein verbindlicher Standard.

Nachhaltigkeit spielt in vielen Branchen eine zunehmende Rolle. Gibt es in der Sprachdienstleistungsbranche nachhaltige Ansätze, die Sie verfolgen?

Auch in unserer Branche gibt es Möglichkeiten, nachhaltig zu handeln. Wir arbeiten fast ausschließlich digital, vermeiden Reisen, wo es geht, und setzen auf langfristige Partnerschaften statt einmaliger, kurzfristiger Projekte. Nachhaltigkeit zeigt sich für mich aber nicht nur ökologisch, sondern auch sozial: Wir fördern faire Arbeitsbedingungen, kulturelle Vielfalt und lebenslanges Lernen – Werte, die mir schon in meiner HR-Zeit besonders wichtig waren.

Wie verändert die Digitalisierung die Art und Weise, wie Übersetzungen und Sprachdienstleistungen angeboten werden?

„Die Digitalisierung hat unsere Prozesse flexibler, skalierbarer und internationaler gemacht. Kunden erwarten heute reibungslose Workflows, transparente Kommunikation und jederzeitigen Zugriff auf Projekte. Wir nutzen cloudbasierte Systeme, projektspezifisch gepflegte Terminologiedatenbanken und strukturierte Workflows, aber vernachlässigen dabei nie den menschlichen Qualitätsanspruch. Ich sehe meine Aufgabe darin, Digitalisierung nicht nur technisch, sondern auch kulturell zu gestalten. Die Digitalisierung ist für uns kein Selbstzweck, sondern Mittel zur besseren Zusammenarbeit.“

Strategie & Unternehmertum

Was macht ET CETERA besonders im Vergleich zu anderen Sprachdienstleistern?

„Was ET CETERA auszeichnet, ist die Kombination aus sprachlicher Exzellenz, kultureller Sensibilität und unternehmerischem Denken. Unser Team besteht aus hochqualifizierten Fachleuten, die nicht nur übersetzen, sondern Inhalte wirklich verstehen und in den jeweiligen kulturellen Kontext übertragen können. Unsere Wurzeln in der interkulturellen Kommunikation – auch durch meine eigene Ausbildung und Erfahrung – spiegeln sich in unserer Arbeit wider. ET CETERA ist mehr als ein Sprachdienstleister. Wir setzen darauf, dass die Sprache bewusst eingesetzt, kulturell verstanden und strategisch durchdacht wird. Wir arbeiten nicht für unsere Kunden, sondern mit ihnen – damit aus Inhalten echte Verbindungen entstehen.“

Welche Strategien verfolgen Sie, um Marktführer in Ihrem Segment zu bleiben?

Wir setzen konsequent auf Spezialisierung, Qualität und Innovation. Unsere Strategie basiert auf drei Säulen: erstens, dem Ausbau tiefgehender Fachkompetenz in wachstumsstarken Branchen wie IT, Recht, Technik und Marketing; zweitens, dem gezielten Einsatz neuer Technologien, etwa durch intelligente Translation-Management-Systeme und KI-gestützte Tools; und drittens, auf einer sehr persönlichen, lösungsorientierten Kundenbetreuung. Durch diese Kombination wollen wir nicht die Größten, sondern die Besten in unserem Segment sein.

Wie wichtig ist Ihr internationales Netzwerk für den Erfolg Ihres Unternehmens?

Unser internationales Netzwerk ist essenziell – ohne starke, verlässliche Partner weltweit könnten wir unseren Qualitätsanspruch nicht erfüllen. In der heutigen globalisierten Wirtschaft sind kulturelles Verständnis und lokale Expertise entscheidend. Durch meine langjährige Erfahrung habe ich gelernt, wie man tragfähige Beziehungen aufbaut und pflegt – das hilft mir auch heute, Netzwerke nicht nur zu verwalten, sondern aktiv zu gestalten.

Welche Marktsegmente oder Technologien sehen Sie als besonders wachstumsstark und zukunftsträchtig?

Wachstumsstark sind aus unserer Sicht insbesondere Bereiche mit hoher Fachkommunikation – wie Recht, Life Sciences, IT, Personalentwicklung usw. Auch die Nachfrage nach transkultureller Markenkommunikation, etwa über Transkreation, steigt. Technologisch beobachten wir große Potenziale bei KI-basierten Terminologietools, integrierten Übersetzungsplattformen und Workflow-Automatisierung. Dennoch bleibt der menschliche Faktor entscheidend – besonders bei sensiblen Inhalten oder kreativen Aufgaben.

Wie hat sich die Nachfrage nach professionellen Übersetzungen und Sprachdienstleistungen in den letzten Jahren entwickelt und was erwarten Sie für die Zukunft?

Wir sehen eine stark gestiegene Nachfrage nach hochwertigen, schnellen und mehrsprachigen Lösungen – etwa durch die Digitalisierung, internationale Expansion von Unternehmen und neue gesetzliche Anforderungen. Gleichzeitig sind die Ansprüche gestiegen: Kunden erwarten maßgeschneiderte, kontextgenaue Lösungen, oft mit technischer Anbindung. Für die Zukunft rechne ich mit einer weiteren Professionalisierung des Marktes – Anbieter, die nur sprachlich arbeiten, werden es schwerer haben. Die Nachfrage nach ganzheitlichen Kommunikationslösungen wird weiter zunehmen.

Gibt es Pläne, das Geschäftsmodell von ET CETERA weiter auszubauen oder neue Dienstleistungen zu entwickeln?

Ja, wir evaluieren derzeit mehrere Ausbauschritte – unter anderem den verstärkten Ausbau unseres Angebots im Bereich E-Learning-Übersetzungen, Content-Adaption für internationale HR-Kommunikation sowie KI-unterstützte Pre-Editing-Services. Dabei ist mir wichtig, neue Angebote nicht einfach dem Trend zuliebe zu entwickeln, sondern immer dort, wo wir echten Mehrwert schaffen. Auch Schulungsangebote für Unternehmen zur interkulturellen Kommunikation und Spracheinsatz in globalen Teams sind denkbar – hier fließt meine Erfahrung als Trainerin direkt ein.

Highlights & Erfolge

Was war Ihr bisher größter unternehmerischer Erfolg oder eine besonders herausfordernde Entscheidung, die Sie getroffen haben?

Eine besonders prägende Entscheidung war der Aufbau von ET CETERA während einer Phase großer beruflicher Sicherheit in meiner HR-Karriere. Den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – mit allen unternehmerischen Risiken – war herausfordernd, aber notwendig, um meiner Leidenschaft für Sprache und Kommunikation einen professionellen Raum zu geben. Dass wir heute international tätig sind und ein treues Netzwerk an Kunden und Partnern aufgebaut haben, sehe ich als großen unternehmerischen Erfolg.

Gibt es ein Projekt oder eine Entwicklung in Ihrer Karriere, auf die Sie besonders stolz sind?

Ja – besonders stolz bin ich auf ein mehrsprachiges Großprojekt für ein internationales Unternehmen, bei dem wir nicht nur übersetzt, sondern eine vollständige Transkreation für mehrere Zielmärkte geliefert haben. Die Rückmeldung war: „Wir haben uns verstanden gefühlt.“ Genau das ist für mich das Ziel: Inhalte nicht nur zu übertragen, sondern ihre Wirkung zu sichern.

Gab es einen Moment, in dem Sie dachten: „Jetzt haben wir es geschafft“?

Es gab diesen einen Moment, als wir zum ersten Mal in einem Ausschreibungsverfahren gegen deutlich größere Agenturen gewonnen haben – allein durch Qualität, Transparenz und das Vertrauen unserer Kundin. Das war ein Meilenstein und hat mir gezeigt: Größe ist nicht alles – Werte, Haltung und Expertise zählen.

Welches Feedback von Kunden oder Partnern hat Sie besonders bestärkt?

Oft bekommen wir Feedbacks zu hören wie: „Die Übersetzung war nicht nur präzise, sondern hat auch den Ton und die Feinheiten des Originals perfekt getroffen.“, oder „Mit Ihnen kann man nicht nur arbeiten – man versteht auch, was man bekommt. Der gesamte Prozess war reibungslos und professionell. Die Kommunikation war klar und freundlich, und unsere Anforderungen wurden vollständig verstanden und umgesetzt.“. Diese Klarheit in der Kommunikation, gepaart mit hoher sprachlicher Kompetenz, ist genau das, was ich mit ET CETERA vermitteln möchte. Solche Rückmeldungen geben mir einen starken Rückenwind.

Wie wichtig ist Teamwork in Ihrem Unternehmen und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um Ihr Team zu fördern?

Teamarbeit ist bei uns zentral. Unsere Arbeit lebt von guter Abstimmung, kulturellem Verständnis und Vertrauen. Wir leben eine offene Feedbackkultur, fördern kontinuierliches Lernen und setzen auf Selbstverantwortung. Wir fördern uns durch regelmäßige Feedbackgespräche, Weiterbildungsmöglichkeiten und eine Kultur des offenen Austauschs. Durch meine Erfahrung in der Führungskräfteentwicklung weiß ich: Nur wer sich gesehen und gefördert fühlt, kann sein Potenzial entfalten.

Ausblick & Zukunft

Wo sehen Sie ET CETERA in fünf Jahren?

In fünf Jahren sehe ich ET CETERA als international etablierte Agentur für hochwertige, kontextbasierte Sprachlösungen – mit einem starken Schwerpunkt auf interkultureller Kommunikation und Branchenlösungen. Dabei bleibt unser Ziel, nicht das größte, sondern das verlässlichste und wirkungsvollste Team in unserem Segment zu sein.

Welche Innovationen oder Trends werden Ihrer Meinung nach den Markt für Sprachdienstleistungen in den kommenden Jahren dominieren?

KI-gestützte Übersetzungssysteme, automatisierte Workflows und multimodale Lokalisierung (z. B. für Video oder E-Learning) werden den Markt verändern. Doch der eigentliche Trend liegt für mich im ‚Human Touch‘ – also darin, wie wir Technologie sinnvoll mit menschlicher Kreativität, Kulturverständnis und Kommunikationspsychologie verbinden.

Wie sehen Sie die Rolle der Digitalisierung in Ihrer Branche und welche Schritte unternehmen Sie, um sicherzustellen, dass ET CETERA an vorderster Front bleibt?

Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug, um Prozesse effizienter und skalierbarer zu gestalten. Wir setzen bereits auf moderne Translation-Management-Systeme, sichere Cloudlösungen und automatisierte QA-Prozesse. Gleichzeitig schulen wir unser Team regelmäßig, um mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten – sowohl technisch als auch kulturell.

Gibt es neue Märkte oder Geschäftsmodelle, die Sie mit ET CETERA erschließen möchten?

Ja – wir prüfen derzeit gezielt den Ausbau in Richtung Schulungs- und Beratungsleistungen für Übersetzer und internationale Unternehmen, z. B. interkulturelle Kommunikationsberatung, Kommunikations-Workshops für Übersetzer und für Führungskräfte. Das vereint unsere sprachliche Expertise mit meiner Erfahrung als Kommunikationstrainerin und so können wir die Sprache als ganzheitlichen Erfolgsfaktor in Unternehmen verankern.

Welche strategischen Maßnahmen planen Sie, um Ihr Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig zu halten?

Unsere Strategie ist klar: Wir bleiben klein genug, um flexibel und persönlich zu sein – aber fokussieren uns konsequent auf Fachgebiete mit hoher Komplexität und Qualitätsanspruch. Parallel investieren wir in Technologie, Weiterbildung und stabile Partnerschaften. Qualität, Vertrauen und Weiterentwicklung sind unsere Pfeiler, auf die wir bauen.

Tipps & Inspiration

Welchen Rat würden Sie jungen Unternehmerinnen und Unternehmern in Ihrer Branche geben?

Suchen Sie Ihre Nische – und haben Sie den Mut, nicht jedem Trend hinterherzulaufen, stehen Sie konsequent zu Ihren Werten. Qualität, Kundenorientierung und authentische Kommunikation setzen sich langfristig durch. Und noch eine wichtige Sache: Lernen Sie, mit Ungewissheiten umzugehen – unternehmerischer Erfolg fordert Geduld, Haltung und Offenheit.

Welche Fehler sollten in der Geschäftswelt unbedingt vermieden werden?

Sich zu sehr am Wettbewerb zu orientieren und dabei die eigene Positionierung zu verlieren. Oder aus Angst vor Verlusten auf Werte zu verzichten. Klarheit, Konsequenz und Integrität zahlen sich langfristig aus – auch wenn es manchmal bedeutet, ‚Nein‘ zu sagen.

Gibt es eine Buchempfehlung oder Inspirationsquelle, die Sie besonders geprägt hat?

Ein Buch, das mich sowohl als HR-Professional als auch als Unternehmerin stark geprägt hat, ist Start With Why von Simon Sinek. Es erinnert mich daran, dass Menschen nicht kaufen, was man tut – sondern warum man es tut. Diese Haltung lebe ich bei ET CETERA täglich.

Wie gehen Sie persönlich mit Herausforderungen oder Krisen um?

Ich habe gelernt, in Krisen erst einmal durchzuatmen – und dann in Optionen zu denken. Dank meiner NLP-Ausbildung arbeite ich lösungsorientiert, statt mich im Problem zu verlieren. Reflexion, Struktur und Kommunikation sind meine wichtigsten Werkzeuge und helfen mir, Herausforderungen konstruktiv zu rahmen.

Welche persönliche Gewohnheit oder Routine trägt zu Ihrem Erfolg bei?

Ich starte jeden Tag mit einem kurzen Check-In mit mir selbst: Was ist heute wirklich wichtig? Diese bewusste Fokussierung hilft mir, Prioritäten zu setzen und nicht in Aktionismus zu verfallen. Außerdem nehme ich mir regelmäßig Zeit für Weiterbildung und Austausch – Stillstand ist für mich keine Option. Die Klarheit im Innen schafft Struktur im Außen.

Foto by Mario Poje