CRONNECT Magazin 01/2025

CRONNECT WASSERSTOFF ALS SCHLÜSSELTECHNOLOGIE 2 FACHKRÄFTEMANGEL IN EUROPA LÖSUNGEN DURCH GEZIELTE MOBILITÄTSPROGRAMME 3 FACHKRÄFTEMANGEL IN EUROPA 5 E I N MA G A Z I N D E R K R O A T I S C H E N W I R T S C H A F T S V E R E I N I G U N G I N D E U T S C H L A N D CRONNECT MAGAZIN / EBENFALLS IN DIESER AUSGABE: KWVD HAS ACCESS TO LEADERS – ENTSCHEIDER • ERASMUS+ MOBILITÄT ZWEIWÖCHIGES FACHPRAKTIKUM VON AUSZUBILDENDEN DER GESUNDHEITSFACHSCHULE ZAGREB IN FRANKFURT AMMAIN • UPRAVNA ŠKOLA FACHPRAKTIKUM VON AUSZUBILDENDEN DER ZAGREB IN FRANKFURT 1/2025 GREEN ENERGY OPPORTUNITIES FORUM 2025

INHALT CRONNECT MAGAZIN CROSS-BORDER THINKING, KWVD – EIN NETZWERK FÜR EUROPAS ZUKUNFT DIGITALISIERUNG UND INDUSTRIE 4.0 4 14 KWVD-PARTNER: FACHKRÄFTEMANGEL IN EUROPA LÖSUNGEN DURCH GEZIELTE MOBILITÄTSPROGRAMME EU SKILLS4U UPRAVNA ŠKOLA ZAGREB IN FRANKFURT 25 40 27 46 30 18 ERASMUS+ MOBILITÄT ANITA KANĐERA, WASSERSTOFF ALS SCHLÜSSELTECHNOLOGIE FACHKRÄFTEMANGEL IN EUROPA KWVD HAS ACCESS TO LEADERS ENTSCHEIDER Wir bedanken uns bei dem „Središnji državni ured za Hrvate izvan Republike Hrvatske“ für die finanzielle Unterstützung des CRONNECTMagazin!

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 3 IMPRESSUM Europa steht an einem Scheideweg. Die wirtschaftspolitische Lage ist angespannt: Energiepreise, Fachkräftemangel und geopolitische Unsicherheiten treffen Länder wie Deutschland und Kroatien gleichermaßen. Besonders die aktuellen Tourismuszahlen aus Kroatien – einst Hoffnungsträger in der Post-Covid-Wirtschaft – bleiben hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig entstehen genau in diesen Herausforderungen neue Chancen für Zusammenarbeit, Innovation und europäische Resilienz. Mehr denn je braucht Europa eine Mentalität des Cross-Border Thinking – ein Denken über nationale Grenzen hinaus. Genau darin liegt der Schlüssel für nachhaltige Lösungen. Ob bei der Entwicklung grüner Wasserstoffstrategien, der Digitalisierung von Industrieprozessen oder beim Fachkräfteaustausch: Nur gemeinsam können wir Europa zukunftsfähig gestalten. Deutschland und Kroatien sind dabei wichtige Partner. Diese Ausgabe des Cronnect Magazins stellt den Netzwerkgedanken in den Mittelpunkt. Mit der Rubrik „KWVD Access to Leaders“ starten wir ein Format, das wöchentlich führende Köpfe aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ins Gespräch bringt – in sozialen Medien und in unserem Magazin. Ihre Visionen zeigen, wie Leadership im europäischen Kontext heute gedacht wird: agil, resilient und vernetzt. Auch unsere Erasmus+-Partnerschaften setzen ein starkes Zeichen für europäische Zusammenarbeit. Junge Fachkräfte aus Kroatien erleben praxisnahe Ausbildung in Deutschland – ein Transfer von Know-how, aber auch von Werten und Vertrauen. Cross-Border Thinking ist kein Schlagwort, sondern eine Notwendigkeit. Dieses Magazin zeigt, wie daraus konkrete Impulse entstehen – für ein stärkeres, vernetzteres und resilienteres Europa. Mit proaktiven Grüßen Ihr Mario Šušak EDITORIAL MARIO ŠUŠAK Vorstandsvorsitzender Das Team der Kroatischen Wirtschaftsvereinigung in Deutschland steht Ihnen als Partner im deutsch-kroatischen Wirtschaftsraum zur Verfügung! HERAUSGEBER: KroatischeWirtschaftsvereinigung e.V., Brönnerstr. 17, 60313 Frankfurt, Tel. +49 69 36 70 79 40, Fax: +49 69 36 70 79 39, E-Mail: info@kwvd.de, Vertretungsberechtigter Vorstand: Mario Šušak, Franjo Akmadža, Ante Bagarić, Zdravko Bošnjak, Mario Koturić Inhaltlich verantwortlich gemäß § 6 MDStV: Mario Šušak / Vereinsregister Frankfurt am Main, Nr. 13998 / Steuernummer 01422730422 Finanzamt Frankfurt am Main IV / ANZEIGEN: anzeigen@kwvd.de / REDAKTION: Mario Šušak, Mario Koturić, Denis Koloper, Jelena Miličević, Jelena Katavić PRESSE-FOTOS: JK Foto (Josip Krstanovic), Mario Koturić, Shutterstock / ÜBERSETZUNG: Übersetzungsbüro ET CETERA Liebe Mitglieder, Partner und Freunde, liebe Leserinnen und Leser,

4 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 NEWS FOTO Shutterstock TEXT Prof. Dr. Christian Haas, CoDiVe h COLLABORATIVE GROWING DURCH CROSS-X THINKING: POTENZIALE GRENZÜBERSCHREITENDER ZUSAMMENARBEIT IN EUROPA

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 5 1. Einleitung Europas Handlungsfähigkeit basiert essentiell auf grenzüberschreitenden (innereuropäischen) Innovationsprojekten. Collaborative Growing – das gemeinsame Wachsen von Partnern über nationale und disziplinäre Grenzen hinweg – beruht auf der Kombination von Cross-X Thinking, also dem Denken über verschiedene ökonomische Sphären, Länder und Fachrichtungen hinweg. Nachfolgend soll o ein kurzer Überblick gegeben werden, wie sich durch gezielte Mischung homogener und heterogener „Fitnessfaktoren“ die Erfolgswahrscheinlichkeit grenzüberschreitender Projekte optimieren lässt und zeigt auf, warum Europa hierfür besonders günstige Rahmenbedingungen bietet. 2. Cross-X Thinking als Grundlage des Collaborative Growing Cross-X Thinking bezeichnet die Integration multipler PerGRENZEN ÜBERWINDEN, INNOVATION STÄRKEN: Cross-X Thinking fördert Europas gemeinsames Wachsen durch Vielfalt und Zusammenarbeit. spektiven aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen, Disziplinen und Ländern. Durch die gezielte Förderung von Vielfalt („Noise“) und Gemeinsamkeiten („Signal“) entsteht ein größerer Werkzeugkasten für analytisches Denken und Problemlösen. Insbesondere in Innovationsprojekten erweist sich diese Denkweise als entscheidend, da sie — neben dem Austausch bewährter Praktiken — auch den Einbezug neuartiger Ideen

6 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 Trockenbau Pavic GmbH Mainzer Landstr. 351-353 60326 Frankfurt am Main Telefon: 069/37302772 Telefax: 069/37302773 Mobitel: 0178/5218762 e-mail: marko.pavic@gmx.de Tr o c k e n b a u PAVIC ermöglicht und somit kreative Durchbrüche begünstigt. 3. Die Fitnessfaktoren grenzüberschreitender Innovationsprojekte Erfolgreiche Kollaborationen zeichnen sich durch ein ausgewogenes Verhältnis aus etwa 18 bis 30 „Fitnessfaktoren“ aus, die sowohl überlappende als auch einzigartige Merkmale umfassen. Diese können in verschiedene Cluster untergliedert werden: 1. Governance & Struktur: hierzu gehören Rollen- und Verantwortlichkeiten, Regeln der Entscheidungsfindung, Organisationsformen, etc. 2. Beziehungs- & Vertrauensqualität: hierzu gehören Vertrauen und Commitment, Regeln des Konfliktmanagements, Führungsstil etc. 3. Ressourcen & Fähigkeiten: hierzu gehören finanzielle Ausstattung, technologische Kapazitäten, Personalressourcen etc. 4. Strategische Passung: hierzu gehören gemeinsame Vision und Zielsetzungen, Kollaborationsbereitschaft, Projektscope etc. 5. Prozess- & Kommunikationseffizienz: hierzu gehören Informationsmanagement, Koordination, Administratives Management, etc. 6. Externer Kontext: hierzu gehören politische Rahmenbedingungen, Marktumfeld, höhere Steuerungsinstanzen, o ERFOLGREICHE INNOVATIONSPROJEKTE in Europa basieren auf 18–30 Schlüsselmerkmalen – von Vertrauen bis Governance – die im richtigen Mix grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken.

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 7 etc. 4. Signal-to-Noise-Ratio und Projekterfolg Empirische Untersuchungen zeigen, dass ziemlich gute Projekterfolge bei einer Signal-toNoise-Ratio von etwa 70-80 % homogene (überlappende) und 20-30 % heterogene (einzigartige) Fitnessfaktoren liegt. Die homogenen Faktoren sorgen für gemeinsame Basisprozesse und Verlässlichkeit, während die heterogenen Faktoren Innovationsimpulse setzen und Differenzierung ermöglichen. Eine solche Mischung ermöglicht stabile Abläufe und gleichzeitig kreativen Fortschritt. 5. Europäische Rahmenbedingungen für Cross-X Projekte Europa bietet mit seiner Vielzahl von Nationen, kulturellen Traditionen, Technologieschwerpunkte einerseits und andererseits eine relativ einheitliche politische Rahmenstruktur, regulatorische Harmonisierungen, Wirtschaftsregeln und Rechtsauffassungen, sehr gute Voraussetzungen für das Erzielen einer guten Signal-toNoise-Ratio im Cross-X Thinking und Collaborative Growing. Vergessen sollte man allerdings nicht, dass Heterogenität in Größenordnungen von 2030% - auch wenn diese mittelfristig erfolgsförderlich ist – in der alltäglichen Projektarbeit durchaus schwer zu managen sein kann. 6. Ko-evolutionäre Zusammenarbeit statt reiner Kooperation Während konventionelle Kooperation vornehmlich auf koordinierte Einzelleistungen setzt, zeichnet sich die ko-evolutionäre Zusammenarbeit dadurch aus, dass Entwicklungen in einer Partnergruppe jeweils obligatorische Rückwirkungen auf die andere Gruppe haben. Dieses dynamische Wechselspiel führt zu einer stärkeren Verzahnung der Prozesse und fördert nachhaltige Synergien und vermeidet Fehlentwicklungen, die häufig erst spät identifiziert. Allerdings erfordert es: • Strikte kollaborative Organisationsformen • Kulturelle Anpassungsbereitschaft • Agile Abstimmungsprozesse 7. Ausblick und Handlungsempfehlungen Um Collaborative Growing in Europa weiter zu stärken, empfiehlt es sich: • Gezielte Auswahl heterogener Partner: Auswahlkriterien definieren, die sowohl Kernkompetenzen als auch neuartige Perspektiven abdecken. • Strukturelle Unterstützung ausbauen: Nationale Wirtschaftsförderungen sollten Austauschprogramme und Plattformen fördern, die Cross-X Thinking erleichtern. • Fokus auf kulturelle Agilität: Trainings und Workshops zu interkultureller Kommunikation und Change Management durchführen. • Monitoring und Evaluation: Systematische Erhebung von Fitnessfaktoren und Performance-Kennzahlen zur Feinjustierung der SignalNoise-Ratio. 8. Schlussfolgerung Collaborative Growing durch Cross-X Thinking bietet ein wirkungsvolles Konzept, um Innovationsprojekte in Europa zu beschleunigen und nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Die gezielte Balance aus homogenen Strukturen und heterogenen Impulsen in einem ko-evolutionären Setting ermöglicht eine optimale Verbindung von Verlässlichkeit und Kreativität. Damit leistet grenzüberschreitende Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung des europäischen Innovationsraums und zum gemeinsamen wirtschaftlichen Erfolg. CoDiVe und die KWVD haben sich darauf verständigt CrossX Thinking systematisch zu fördern und die Potentiale Collaborative Growing gemeinsam zu nutzen. o M.F. Certus d.o.o. Brace Domany 4, 10000 Zagreb, Kroatien E-Mail: certus@certus.hr Tel.: +385 (1) 3032 100

8 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 KWVD BRINGT EXPERTISE UND NETZWERK AUF DIE BÜHNE: NEWS FOTO Shutterstock TEXT Mario Šušak 4 GREEN ENERGY OPPORTUNITIES FORUM 2025 SETZT MIT DEM ZERO EMISSION CORRIDOR IMPULSE FÜR EUROPAS NACHHALTIGE ZUKUNFT

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 9 und konkrete Umsetzungsstrategien im Bereich der grünen Transformation. Das GEO Forum 2025, das am 28.10.2025 im Haus der Wirtschaft in Frankfurt am Main stattfinden wird, richtet sich an Unternehmen, Kommunen, DDie Kroatische Wi r t s c h a f t svereinigung in D e u t s c h l a n d (KWVD) positioniert sich einmal mehr als Innovationsmotor und strategischer Netzwerker im Bereich Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energie: Nach dem Adria TechForum schafft die KWVD nun mit dem Green Energy Opportunities Forum 2025 (GEO Forum 2025) eine weitere internationale Plattform für Austausch, Innovation

10 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 n Innovatoren und politische Entscheidungsträger, die gemeinsam an der Gestaltung einer resilienten, digitalen und klimaneutralen Zukunft arbeiten wollen. Mit vier thematisch fein abgestimmten Programmteilen beweist die KWVD nicht nur ihre inhaltliche Kompetenz, sondern auch ihre Fähigkeit, relevante Akteure aus ganz Europa miteinander zu vernetzen. 1. VISION 2050: Die Zukunft gestalten, die wir uns wünschen Wie sollen unsere Städte, Gemeinden und Energiesysteme im Jahr 2050 aussehen? In einem hochkarätig besetzten Roundtable diskutieren Architekten, Digitalisierungsexperten, Energieplaner, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie junge Vordenker über das große Bild: ein Europa, das nachhaltig, digital und menschenzentriert gestaltet ist. Dabei geht es nicht um technische Details, sondern um gesellschaftliche Visionen, politische Rahmenbedingungen und den Mut zu langfristigem Denken. Ziel dieses Roundtable Gesprächsformats ist es, zentrale Leitlinien für eine nachhaltige und digitale Gesellschaft zu formulieren und den Raum für neue Ideen und Prioritäten zu öffnen, die eine schrittweise, widerstandsfähige und inklusive Transformation in Europa ermöglichen. 2. Technologien, die schon heute funktionieren – und wie man sie verbreitet Im zweiten Roundtable steht die Umsetzung im Vordergrund. Diskutiert werden sofort einsetzbare Technologien: Solar, Wind, Biogas, Wasserstoff, Batteriespeicher, smarte Netze und KI-basierte Verbrauchsoptimierung. Vertreter von Technologieunternehmen, lokalen Behörden und Netzbetreibern tauschen sich darüber aus, wie diese Lösungen ohne lange Wartezeiten auf Gesetze oder DIE KWVD BRINGT EUROPAS Entscheider zusammen – mit klugen Programmen, starken Partnern und klarer Vision für eine nachhaltige Zukunft. KBB Kardum II Maksimirsko naselje 4, 10000 Zagreb Tel: +385(0) 1 234 8715

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 11 Infrastrukturmaßnahmen eingeführt werden können. Mit diesem Roundtable will die KWVD den direkten Austausch zwischen Technologieträgern und Anwendern fördern, um konkrete Modelle und Lösungen zu identifizieren, die sofort implementiert werden können – effizient, praxisnah und unabhängig von langwierigen Gesetzgebungsverfahren oder Großinvestitionen. 3. Finanzierung von grüner Innovation – wo es heute (nicht) hakt Ein kompakter Panel-Talk liefert Antworten auf eine der drängendsten Fragen: Wie werden nachhaltige und digitale Projekte finanziert – und was schreckt Kapitalgeber ab? Experten aus Banken, EU-FondsBeratung, ESG-Investment und kommunaler Projektpraxis geben Einblick in Finanzierungsmöglichkeiten, typische Stolpersteine und Erfolgsfaktoren für überzeugende Projektanträge. Ziel des Panels ist es, den Teilnehmenden einen realistischen Überblick über bestehende Finanzierungsquellen zu geben, häufige Hürden transparent zu machen und konkrete Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Projektvorbereitung – sei es über EU-Fördermittel, Banken oder private Investoren – zu vermitteln. 4. Projektpräsentationen & direkte Gespräche mit Investoren Ein besonders praxisorientierter Bestandteil des Forums sind die Projekt-Pitches ausgewählter Start-ups, Städte, Gemeinden und Unternehmen, die ihre innovativen Vorhaben in den Bereichen grüne Energie, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Infrastruktur einem qualifizierten Investorenpublikum vorstellen. In Kurzpräsentationen erhalten institutionelle sowie OB DIREKTER AUSTAUSCH, clevere Finanzierung oder konkrete Projekt-Pitches – die KWVD bringt Innovation und Investoren in Europa gezielt zusammen. l HIDROTEH D.O.O. Ul. Matije Gupca 42b, 35 000 Slavonski Brod, Kroatien www.hidroteh.com E-Mail: info@hidroteh.com

12 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 private Investoren einen gezielten Überblick über die Projektideen, deren Reifegrad und Kapitalbedarf. Im Anschluss an die Pitches haben Investoren und Projektverantwortliche die Möglichkeit zu vertraulichen Einzelgesprächen, bei denen konkrete Kooperationen, Beteiligungsmodelle oder Finanzierungen angestoßen werden können. Damit schafft die KWVD eine Brücke zwischen Innovationskraft und Kapitalzugang – ein Schritt, der grüne Visionen zur Realität werden lässt. Ziel dieses Programmteils ist es, die vielversprechendsten nachhaltigen Projekte mit den n MIT VERTRAULICHEN Investorengesprächen und konkreten Projekt-Pitches schlägt die KWVD Brücken zwischen grünen Ideen und Finanzierung. Meet in Croatia d.o.o. Rijeznica 88, 10040 Zagreb, Kroatien www.meetincroatia.eu E-Mail: info@meetincroatia.eu HR tel.: +385 (0)99 3534 888 DE tel.: +49 (0)172 8368 777 0 5 25 75 95 100 passenden Finanzierungspartnern zusammenzubringen – schnell, direkt und wirkungsorientiert. KWVD als Möglichmacher im grünen Wandel Die KWVD bringt in dieses Forum nicht nur ihre jahrelange Erfahrung in der deutsch-kroatischen sowie europäischen Wirtschaftszusammenarbeit ein, sondern auch ein breites Netzwerk an Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft. Ziel ist es, nicht nur über die grüne Transformation zu sprechen, sondern durch konkrete Projekte, neue Allianzen und eine starke inhaltliche Basis den Wandel aktiv mitzugestalten. Green Energy Opportunities 2025 ist daher mehr als ein klassisches Fachforum – es ist ein Impulsgeber für den gesamten Adria-Raum bis zum Baltikum und darüber hinaus. Eine Einladung zum Mitdenken, Mitreden, Mitgestalten und Umsetzen. Weitere Informationen auf www.kwvd/geo-forum.de . Unternehmen und Institutionen, die sich beteiligen möchten, können sich bereits jetzt mit der KWVD in Verbindung setzen.o

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14 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 DIGITALISIERUNG UND INDUSTRIE 4.0 EIN GEMEINSAMES WACHSTUMSFELD FÜR KROATIEN UND DEUTSCHLAND FOTO Shutterstock TEXT Jelena Katavić, KWVD x RECHT & STEUERN

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 15 Die digitale Tr an s f o rmation revolutioniert die e u r o p ä i s c h e W i r t s c h a f t . Inmitten dieser Umwälzung bieten sich Deutschland und Kroatien enorme Chancen – insbesondere durch eine stärkere bilaterale Zusammenarbeit im Bereich Industrie 4.0. Smarte Produktionsprozesse, künstliche Intelligenz und sichere Dateninfrastrukturen sind zentrale Säulen dieser Entwicklung. Gemeinsam könnten beide Länder nicht nur ihre jeweilige Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch neue Märkte erschließen. Vernetzte Produktionsprozesse und smarte Fabriken Industrie 4.0 steht für die vollständige Digitalisierung industrieller Produktionsprozesse. Sensorik, Datenanalyse und Automatisierung ermöglichen die intelligente Steuerung von Produktionslinien. Deutsche Industrieunternehmen wie Bosch oder Festo verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der Automatisierung, während kroatische Firmen – etwa aus der Maschinenbau- und IT-Branche – zunehmend flexible, softwarebasierte Lösungen liefern. Praxisbeispiel: Kooperation von KONČAR (Kroatien) und Siemens Energy (Deutschland) KONČAR, eines der führenden kroatischen Industrieunternehmen, kooperiert in mehreren Projekten mit Siemens Energy – unter anderem bei der Entwicklung smarter Netztechnologien. Gemeinsam wurde ein System zur vorausschauenden Wartung von Transformatoren entwickelt, das auf Echtzeitdaten basiert. Diese Lösung spart nicht nur Kosten, sondern erhöht die Betriebssicherheit im Energiesektor und zeigt exemplarisch, wie Industrie 4.0 in der Praxis funktioniert – über Landesgrenzen hinweg. DEUTSCHLAND UND KROATIEN nutzen die Chancen von Industrie 4.0 durch smarte Prozesse, digitale Vernetzung und bilaterale Kooperation für neue Märkte und mehr Wettbewerbsfähigkeit. l

16 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 Radnik Tel: +385 (0)48 279 300 E-mail: radnik@radnik.hr www.radnik.s2is.hr Integration dieser Komponenten in bestehende deutsche Produktionsketten erfordert höchste Standards in Datenmanagement und Systemintegration – ein Paradebeispiel für gelebte Industrie 4.0-Kooperation. IT-Sicherheit und Datenschutz in der digitalisierten Industrie Mit wachsender Vernetzung steigen die Anforderungen an Cybersicherheit. Während Deutschland mit seiner regulatorischen Erfahrung im Datenschutz (DSGVO) punkChancen der Künstlichen Intelligenz in der Automatisierung KI-Technologien bieten enorme Effizienzgewinne – von der Qualitätssicherung per Bilderkennung bis hin zur automatisierten Steuerung ganzer Anlagen. Kroatische Start-ups wie Gideon Brothers (Autonome Robotik) oder Ascalia (KI-gestützte Prozessoptimierung) sind in diesem Bereich hochinnovativ und bieten deutschen Industriepartnern interessante Kooperationsmöglichkeiten – insbesondere im Mittelstand, der oftmals über begrenzte Ressourcen zur Eigenentwicklung verfügt. Praxisbeispiel aus dem Automotive-Bereich: Rimac Technology und deutsche Zulieferer Rimac Technology hat sich als eines der innovativsten EMobility-Unternehmen Europas etabliert. Neben der Entwicklung eigener Hypercars beliefert das Unternehmen deutsche Automobilhersteller und Zulieferer mit HochvoltBatterietechnologie und Steuerungssystemen. Die digitale KI MADE IN CROATIA trifft deutsche Industrie: Mit Robotik, Prozessoptimierung und eMobility schafft Industrie 4.0 neue Synergien und Effizienzpotenziale für den Mittelstand. l

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 17 4 FAZIT: EIN ABGESTIMMTER DIGITALISIERUNGSANSATZ BIETET DEUTSCHLAND UND KROATIEN DIE MÖGLICHKEIT, SICH ALS STARKE INDUSTRIELLE PARTNER IN EUROPA ZU POSITIONIEREN. DABEI GILT: WER GEMEINSAM IN DIGITALE EXZELLENZ INVESTIERT, SICHERT NICHT NUR WIRTSCHAFTLICHES WACHSTUM, SONDERN AUCH TECHNOLOGISCHE SOUVERÄNITÄT. BAS Aufzugsservice GmbH Herstellung, Verkauf, Beratung, Planung, Wartung Tel.06104/4082850 Fax.06104/4082852 BAS Aufzugsservice GmbH Borsigstr 6b, 63150 Heusenstamm BAS Aufzugsservice GmbH tet, bringt Kroatien mit Unternehmen wie Eccos oder dem nationalen CERT wertvolle Expertise im Bereich Industrieschutz und Cyberabwehr ein. Eine enge Kooperation beider Länder könnte zu praxisnahen, europäischen Sicherheitsstandards führen. Innovationsförderung durch deutsch-kroatische Kooperationen F o r s c h u n g s p r o g r a mm e der EU, etwa „Digital Europe“ oder „Horizon Europe“, bieten attraktive Förderinstrumente. Gemeinsame Innovationscluster und Technologiezentren – z. B. zwischen der Universität Zagreb und der Technischen Universität Darmstadt – könnten helfen, Entwicklungen aus der Forschung schneller in marktreife Anwendungen zu überführen. Praxisbeispiel KMU: UHP Digital unterstützt deutsche Handwerksbetriebe bei der Digitalisierung Das Darmstadt-Osijeker ITUnternehmen UHP Digital hat sich auf Softwarelösungen für kleine und mittlere Unternehmen spezialisiert. In mehreren Projekten mit deutschen Handwerksbetrieben wurden digitale Arbeitszeiterfassungs-Apps, Lagerverwaltungs-Tools und Schnittstellen zu ERP-Systemen implementiert. Besonders geschätzt wird dabei die hohe Flexibilität und die persönliche Zusammenarbeit – ein Modell, das zeigt, wie KMU beider Länder voneinander profitieren können.o

18 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 WASSERSTOFF ALS SCHLÜSSELTECHNOLOGIE – POTENZIALE FÜR KROATIEN UND DEUTSCHLAND NEWS FOTO Shutterstock TEXT Mario Šušak, KWVD x

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 19 Die Nutzung von Wasserstoff als n a c h h a l t i g e Energiequel le wird intensiv vo r ang e t r i eben. Insbesondere für Kroatien könnte die Produktion von grünem Wasserstoff eine wirtschaftliche Chance darstellen, um nicht nur die Energieversorgung zu diversifizieren, sondern auch zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen. Für Deutschland stellt Wasserstoff eine Schlüsseltechnologie dar, die die Energiewende vorantreibt. Die strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in diesem Bereich könnte zu einer langfristigen Energieunabhängigkeit Europas führen. Kroatiens Potenzial für Erneuerbare Energien und Wasserstoffproduktion Kroatien verfügt über beträchtliches Potenzial zur Produktion von grünem Wasserstoff, insbesondere durch seine erneuerbaren Energiequellen. Das Land hat ausgezeichnete Bedingungen für die Nutzung von Solarenergie, Windkraft und Biomasse, die als Grundlage für die Wasserstoffproduktion dienen können. Ein weiterer Vorteil ist die geographische Lage Kroatiens an der Adriaküste, die sich hervorragend für die Errichtung von Offshore-Windparks eignet. Diese Projekte könnten nicht nur die lokale Energieproduktion ankurbeln, sondern auch als Exportschlager für grünen Wasserstoff nach Europa dienen. Ein Beispiel für ein solches Projekt ist der geplante Windpark in der Nähe der Insel Krk, der als einer der größtenOffshore-Windparks in der Adria fungieren soll. Durch den Einsatz von grünem Wasserstoff, der direkt aus Windenergie gewonnen wird, könnten erhebliche Mengen an CO2Emissionen eingespart werden. Infrastrukturprojekte in Deutschland: WasserstoffPipelines und Speichertechnologien Deutschland ist bereits Vorreiter in der Entwicklung von Wasserstofftechnologien und hat in den letzten Jahren große Fortschritte beim Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur gemacht. Das Land verfolgt einen ehrgeizigen Plan zur Schaffung eines nationalen Wasserstoffnetzes, das als Grundlage für eine europäische Wasserstoffinfrastruktur dienen könnte. Wichtige Projekte wie die Wasserstoffpipelines "H2-Global" und die "Norddeutsche Wasserstoff-Infrastruktur" tragen dazu bei, die Energiewende in Deutschland zu beschleunigen. Darüber hinaus spielt die Entwicklung von Wasserstoffspeichertechnologien eine zentrale Rolle. Die Kombination aus Wasserstoffproduktion und -speicherung ermöglicht es, überschüssige erneuer-

20 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 bare Energie effizient zu speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen. Dies ist besonders wichtig für die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz und könnte Kroatien bei der Stabilisierung seiner zukünftigen Energieversorgung unterstützen. Politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen der EU Die EU hat klare Ziele gesetzt, um die Nutzung von Wasserstoff als saubere Energiequelle voranzutreiben. Der „Europäische Wasserstoffstrategie“ von 2020 zielt darauf ab, Europa zu einem weltweit führenden Anbieter von grünem Wasserstoff zu machen. Diese Strategie legt den Grundstein für die Förderung von Investitionen in Wasserstofftechnologien und die Schaffung eines europäischen Marktes für Wasserstoff. In Kroatien bieten EU-Förderprogramme wie "Horizon Europe" und "Connecting Europe Facility" zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten für Wasserstoffprojekte. Durch diese Programme können kroatische Unternehmen und Kommunen von den Subventionen profitieren, die zur Förderung der grünen Wasserstoffwirtschaft beitragen sollen. Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen beider Länder Zurich Versicherungsagentur Tašan Čalić Eschenheimer Anlage 17 60318 Frankfurt am Main Tel.: 069-450377 E-mail: tasan.calic@zuerich.de GRÜNER WASSERSTOFF verbindet Kroatiens erneuerbare Energiepotenziale mit Deutschlands Infrastrukturkompetenz und schafft neue Chancen für eine nachhaltige und unabhängige Energiezukunft in Europa. + Infobox: Zahlen und Fakten zur Wasserstoffproduktion in Europa Kriterium Kroatien Deutschland Potenzial für grüne Wasser-stoffproduktion Bis zu 10.000 MW Offshore-Windpotenzial Über 200 Wasserstoffpro-jekte in Planung Investitionen in Wasserstoff 100 Mio. EUR EU-Förderung (2020-2027) 9 Milliarden EUR Investitio-nen (20202030) Projekte zur Wasserstoffspeicherung 2 Pilotprojekte für Wasser-stoffspeicher 3 große Speicherprojekte in Norddeutschland Wasserstoffimport Verbindungen zum südost-europäischen Markt H2-Global Pipeline zum Export in Europa

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 21 DIE EUROPÄISCHE WASSERSTOFFSTRATEGIE“ von 2020 zielt darauf ab, Europa zu einem weltweit führenden Anbieter von grünem Wasserstoff zu machen. + Alois Kovač Telefon: +49 (69) 981949-61 Telefon: +49 (69) 981949-63 Luisenstraße 81 63067 Offenbach am Main www.kanzlei-kovac.de 4 PRAXISBEISPIEL 1: OFFSHOREWINDPARK KRK, KROATIEN DER GEPLANTE OFFSHOREWINDPARK VOR DER KROATISCHEN INSEL KRK KÖNNTE BIS ZU 500 MW AN GRÜNER ENERGIE ERZEUGEN, DIE DIREKT IN WASSERSTOFF UMGEWANDELT WIRD. DIESE INITIATIVE BIETET NICHT NUR EINE NACHHALTIGE LÖSUNG FÜR KROATIEN, SONDERN KÖNNTE AUCH ALS MODELLPROJEKT FÜR ANDERE EUROPÄISCHE STAATEN DIENEN. 4 PRAXISBEISPIEL 2: KOOPERATION FÜR WASSERSTOFFSPEICHERLÖSUNGEN IN DEUTSCHLAND EIN FÜHRENDES DEUTSCHES UNTERNEHMEN IM BEREICH WASSERSTOFFSPEICHER HAT EINE PARTNERSCHAFT MIT EINER KROATISCHEN STADT GESCHLOSSEN, UM EIN INNOVATIVES WASSERSTOFFSPEICHERSYSTEM ZU ENTWICKELN. DAS PROJEKT ZIELT DARAUF AB, ÜBERSCHÜSSIGE ERNEUERBARE ENERGIE AUS WIND- UND SOLARPARKS ZU SPEICHERN UND BEI BEDARF WIEDER INS NETZ EINZUSPEISEN, UM DIE LOKALE ENERGIEVERSORGUNG ZU STABILISIEREN.

22 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 Die Zusammenarbeit zwischen Kroatien und Deutschland im Bereich Wasserstoff bietet erhebliche Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen beider Länder. In Kroatien könnten Investoren in die Entwicklung von Wasserstoffproduktionsanlagen und -infrastrukturen investieren, während deutsche Unternehmen ihre Expertise in den Bereichen Technologie, Speichersysteme und Infrastruktur einbringen können. Besonders für Unternehmen, die bereits in der ErneuerbareEnergien-Branche tätig sind, bietet sich hier eine spannende Wachstumschance. Ein Praxisbeispiel für solche Investitionen ist die Kooperation zwischen einem deutschen Unternehmen, das Wasserstoffspeicherlösungen entwickelt, und einer kroatischen Stadt, die ihre Infrastruktur für die Speicherung von grünem Wasserstoff ausbauen möchte. Diese Partnerschaft zeigt, wie beiderseitiger Wissensaustausch und Investitionen zu einer nachhaltigen, grünen Wirtschaft führen können. Fazit: Gemeinsame Verantwortung für eine nachhaltige Energiezukunft Die strategische Zusammenarbeit im Bereich Wasserstoff zwischen Kroatien und Deutschland ist von großer Bedeutung für die europäische Energiewende. Kroatien bietet große Potenziale für die Produktion von grünem Wasserstoff, während Deutschland die technologischen und infrastrukturellen Voraussetzungen mitbringt, um den Wasserstoffmarkt weiter zu entwickeln. Gemeinsam könnten beide Länder nicht nur die Energieunabhängigkeit Europas stärken, sondern auch neue Märkte erschließen und einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten.. o fly KWVDFly Buchen Sie über uns Ihre Flugkarten nach Kroatien oder auch in andere Länder! Brönnerstraße 17 60313 Frankfurt am Main oder Buchen Sie ganz bequem per Mail: fly@kwvd.de oder Telefon: +49 69 3670 79-40 Besuchen Sie uns in der Frankfurter-Innenstadt:

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 23 Meer Sonne, Meer Freiheit, Meer Luxus Hören Sie das? Prezida Beach ruft. Hören Sie hin und lassen Sie sich von den Fakten überzeugen: Zehn Häuser mit 30 modernen Wohneinheiten, Wohnflächen von bis zu 142 Quadratmetern und nur 26 Kilometer von der 3.000 Jahre alten Stadt Zadar entfernt. Hier auf der Insel Vir erwarten Sie 300 Sonnenstunden im Monat, ein lebhaftes Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten sowie unzählige Ideen zu entspannen oder aktiv zu sein und die schönste Zeit des Jahres in der eigenen Immobilie zu genießen. Informieren Sie sich jetzt! www.dalmatian-seaview-residence.com Adolf Lupp Projekt d.o.o. Ive Senjanina 12 A ∙ HR-23000 Zadar ∙ Kroatien Kontakt: Andreas Döring ∙ Telefon +49 152 – 58 807 254 oder +358 99 – 34 78 786 kroatien@lupp.de ∙ www.lupp.de Adolf Lupp Projekt d.o.o.

24 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 25 FACHKRÄFTEMANGEL IN EUROPA – LÖSUNGEN DURCH GEZIELTE MOBILITÄTSPROGRAMME NEWS FOTO Shutterstock TEXT Jelena Miličević, KWVD d In Europa herrscht ein akuter Fachkräftemangel, der sowohl die wirtschaftliche Entwicklung als auch die Innovationskraft gefährdet. Während Deutschland mit einem erheblichen Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften konfrontiert ist, verzeichnet Kroatien einen massiven Verlust junger Talente, die ins Ausland abwandern. Dies

26 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 stellt nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für eine stärkere Zusammenarbeit und den Aufbau gezielter Mobilitätsprogramme zwischen beiden Ländern. Neue Mobilitätsprogramme zwischen Kroatien und Deutschland Die Schaffung neuer Mobilitätsprogramme könnte eine Win-win-Situation für beide Länder darstellen. Deutschland könnte von qualifizierten kroatischen Arbeitskräften profitieren, während Kroatien den Verlust seiner Talente durch attraktive Rückkehrprogramme und bessere Perspektiven im eigenen Land verringern kann. Durch den Austausch von Fachkräften können nicht nur individuelle Unternehmen profitieren, sondern auch ganze Branchen aufgewertet werden. Ein solches Programm könnte junge, hochqualifizierte Absolventen von kroatischen Hochschulen oder Berufsschulen gezielt in deutsche Unternehmen integrieren, die ihre Fachkräftelücke schließen müssen. Umgekehrt könnten junge Deutsche durch Praktika oder Berufsausbildung in kroatischen Unternehmen wertvolle Erfahrungen sammeln und dabei lokale Märkte und Innovationen kennenlernen. Praxisbeispiel: Das Erasmus+ Programm hat bereits die Grundlage für internationale Austauschprogramme geschaffen. Dieses Modell könnte weiter ausgebaut und speziell auf den Fachkräftemangel ausgerichtet werden. Partnerschaften zwischen deutschen und kroatischen Ausbildungsinstitutionen sowie Unternehmen würden die Mobilität fördern und den Austausch auf beiden Seiten anregen. Duale Ausbildung als Vorbild für kroatische Berufsschulen Deutschland hat sich durch sein duales Ausbildungssystem international einen Namen gemacht. Diese Ausbildung kombiniert Theorie und Praxis und ermöglicht es den Auszubildenden, wertvolle berufliche Erfahrungen zu sammeln, während sie gleichzeitig eine fundierte schulische Ausbildung erhalten. LUBO Projekt GmbH Tel: +49 (0) 6187 908526 E-mail: info@luboprojekt.de www.luboprojekt.de EUROPA STECKT IM FACHKRÄFTEMANGEL Deutschland braucht qualifizierte Arbeitskräfte Kroatien verliert junge Talente durch Abwanderung gemeinsame Lösungen können Zukunft sichern und Innovationskraft stärken, +

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 27 Für Kroatien könnte das duale Ausbildungssystem ein Modell sein, das den Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften im eigenen Land verbessert. Die Einführung und Förderung dualer Ausbildungsprogramme in Kroatien könnte dazu beitragen, den Berufsnachwuchs direkt in die Industrie zu integrieren und den Übergang in die Arbeitswelt zu erleichtern. Praxisbeispiel: Das kroatische Unternehmen UHP Digital arbeitet eng mit Schulen und Hochschulen zusammen, um Praktika und Ausbildungsplätze für junge IT-Talente anzubieten. Solche Modelle können auf andere Branchen ausgeweitet werden, um den Fachkräftemangel in Kroatien zu bekämpfen. Digitales Recruiting: Nutzung von KI und Plattformen zur Fachkräftevermittlung In Zeiten der Digitalisierung sollten moderne Rekrutierungsprozesse eingesetzt werden, um gezielt Fachkräfte zu finden und mit den passenden Unternehmen zu verknüpfen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Plattformen bietet enorme Potenziale zur Steigerung der Effizienz bei der Fachkräftevermittlung. KI-basierte Tools können helfen, Bewerbungen zu sichten, Fähigkeiten und Erfahrungen mit den Anforderungen von Arbeitgebern abzugleichen und so schneller die besten Talente zu finden. Diese Technologien könnten insbesondere für grenzüberschreitende Rekrutierungsprozesse zwischen Kroatien und Deutschland genutzt werden. Praxisbeispiel: Plattformen wie LinkedIn und XING bieten bereits grenzüberschreitende Möglichkeiten zur Fachkräftevermittlung. In Zusammenarbeit mit deutschen und kroatischen Jobbörsen könnten spezifische Angebote für Fachkräfte aus beiden Ländern erstellt werden, die so gezielt den gegenseitigen Arbeitsmarkt ansprechen. Rückkehrprogramme für hochqualifizierte Kroaten Der Brain Drain, das Abwandern hochqualifizierter Arbeitskräfte aus Kroatien, ist eine der größten HerausfordeEMERUS d.o.o. Knešpolje bb, 88220 Široki Brijeg, Bosnien und Herzegowina www.emerus.eu E-Mail: info@emerus.eu Tel.: +387 39 701 240 RÜCKKEHRPROGRAMME HELFEN KROATIEN beim Kampf gegen Brain Drain und stärken langfristig die Innovationskraft. +

28 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 Transgourment Deutschland GmbH & Co. OHG Martin-Behaim-Str.3, 63263 Neu-Isenburg www.selgros.de E-Mail: kontakt@transgourmet.de Zahlen und Fakten: • In Deutschland fehlen bis 2030 schätzungsweise über 2 Millionen Fachkräfte, insbesondere in den Bereichen IT, Ingenieurwesen und Gesundheitswesen. • Laut einer Studie der kroatischen Regierung sind etwa 250.000 kroatische Staatsbürger im Ausland tätig – viele davon hochqualifiziert. • Rückkehrprogramme in Kroatien haben in den letzten Jahren rund 15.000 Kroaten zur Rückkehr bewegt, was jedoch bei weitem nicht ausreicht, um den Fachkräftemangel zu beheben. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kroatien kann nicht nur den Fachkräftemangel bekämpfen, sondern auch zu einer Win-Win-Situation für beide Länder führen. rungen des Landes. Rückkehrprogramme, die für Kroaten im Ausland attraktive Angebote schaffen, könnten einen signifikanten Beitrag dazu leisten, diese hochqualifizierten Talente zurückzuholen. Deutschland könnte von diesen Rückkehrprogrammen profitieren, indem es den Austausch von Fachkräften fördert, die im Ausland wertvolle Erfahrungen gesammelt haben und nun in kroatischen Unternehmen neue Impulse setzen können. Solche Programme können auch durch gezielte Investitionen und Fördermaßnahmen unterstützt werden. Praxisbeispiel: Das kroatische Programm "Povratak doma" (Rückkehr nach Hause) unterstützt kroatische Staatsbürger, die im Ausland leben, dabei, in ihre Heimat zurückzukehren, indem es finanzielle Unterstützung für Unternehmensgründungen oder für eine Rückkehr in den öffentlichen Dienst bietet. Solche Programme könnten weiter ausgebaut und auf den Fachkräftebereich fokussiert werden. Fazit: Langfristige Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Fachkräftemangels Der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung, die nur durch gezielte, langfristige Strategien angegangen werden kann. Deutschland und Kroatien haben durch ihre geografische Nähe, ihre komplementären Bedürfnisse und ihre bereits bestehenden Wirtschaftsbeziehungen großes Potenzial, im Bereich der Fachkräftevermittlung zusammenzuarbeiten. Durch den Ausbau von Mobilitätsprogrammen, der Einfüh-

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 29 Mehr Erfolg durch ein schönes und gesundes Lächeln! Wir können qualitativ hochwertig alles an Zahnersatz. Egal ob Implantate, Brücken oder Kronen - bei uns sind Sie richtig! Auch mit 0% Finanzierung. Kontakt: Dragon Sandrk Tel.: 06108 - 97 44 06 0 Mail: d.sandrk@lexmann-rhein-main.de In Mühlheim und Frankfurt am Main rung dualer Ausbildungssysteme in Kroatien, dem Einsatz von digitalen Rekrutierungsprozessen und gezielten Rückkehrprogrammen könnte eine nachhaltige Lösung für den Fachkräftemangel in beiden DEUTSCHLAND UND KROATIEN bündeln ihre Stärken mit Rückkehrprogrammen, dualer Ausbildung und digitaler Fachkräftevermittlung und schaffen gemeinsame Lösungen gegen den Fachkräftemangel in Europa. + Ländern geschaffen werden. Dabei spielen Kooperationen zwischen den beiden Ländern eine zentrale Rolle, um den Talentpool zu erweitern und die Wirtschaftsstrukturen in beiden Ländern zu stärken. o

30 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 KWVD HAS ACCESS TO LEADERS – ENTSCHEIDER IM GESPRÄCH NEWS FOTO Shutterstock TEXT Mario Šušak, KWVD x In unserer exklusiven Interviewreihe „KWVD has access to leaders“ sprechen wir mit inspirierenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir geben Einblicke in ihre Karrieren, Erfolgsstrategien und die Herausforderungen ihrer Branchen. Ob Unternehmer, Führungskräfte oder Visionäre – hier teilen sie ihre Erfahrungen, Netzwerke und Zukunftspläne. Jeden Donnerstag, direkt, authentisch und nah an den Themen, die die Wirtschaft bewegen. In den Monaten April und Mai führten wir folgende Interviews. Wir hoffen, dass sie diese inspirieren und auch den Wunsch wecken ihr Netzwerk zu erweitern. Alle Interviews finden Sie auf unserer Webseite.

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 31 Im Gespräch mit Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Vom Syndikusrechtsanwalt zum Hauptgeschäftsführer zweier bedeutender Verbände – Dirk Pollert hat die hessische Unternehmenslandschaft maßgeblich mitgestaltet. Seit 2017 steht er an der Spitze von Hessenmetall und der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU). Welche Herausforderungen bringt seine Führungsrolle mit sich, wiewichtig sindNetzwerke für den Erfolg der VhU, und welche Maßnahmen sind erforderlich, um Hessen als Wirtschaftsstandort langfristig attraktiv zu halten? Diese und weitere Fragen beantwortet Dirk Pollert in unserem exklusiven Interview. Im Gespräch mit Anita Kanđera, Expertin für persönliche und berufliche Organisation sowie digitales Marketing Vom Sprungbrett zur Selbstständigkeit zur Expertin für persönliche und berufliche Organisation – Anita Kanđera gestaltet die Geschäftswelt mit innovativen Ansätzen. Als Autorin von Online- und Mentorenprogrammen für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer teilt sie ihre Erkenntnisse über effektives Zeitmanagement, digitales Marketing und nachhaltigen Geschäftserfolg. Erfahren Sie in unserem exklusiven Interview, wie ihre Reise von der Angestellten zur Unternehmerin nicht nur ihre Perspektive veränderte, sondern auch anderen den Weg in die Selbstständigkeit ebnet. Im Gespräch mit Nico Seng, Geschäftsführer von Reddy Küchen Vom Konstruktionsmechaniker zum erfolgreichen Geschäftsführer – Nico Seng hat die Küchenbranche nicht nur erobert, sondern auch geprägt. Mit über 25 Jahren Erfahrung spricht er über die entscheidenden Erfolgsfaktoren: flache Hierarchien, starke Netzwerke und ein unermüdlicher Innovationsgeist. Warum das richtige Netzwerk unerlässlich ist, wie sich der Küchenmarkt verändert und welche Rolle Nachhaltigkeit und Digitalisierung spielen – all das und mehr erfahren Sie in unserem exklusiven Interview mit einem echten Brancheninsider. RAPIDUS MONT d.o.o. Niederlassung Deutschland Weberstrasse 60 60318 Frankfurt am Main Tel.: +49 (0)69 976 989 44 info@rapidus-mont.com WIR SUCHEN MITARBEITER - AUFZUGSMONTEUERE

32 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 Im Gespräch mit Dr. Holger Bengs, einem Brückenbauer zwischen Chemie, Wirtschaft und Zukunft. Dr. Holger Bengs vernetzt Menschen, Branchen und Technologien und schafft Raum für Innovation über Disziplingrenzen hinweg. Als Gründer der BCNP Consultants GmbH und Initiator des European Chemistry Partnering bringt er unbekanntes Wissen in Bewegung und fördert gezielten Austausch. Mit seiner Erfahrung an der Schnittstelle von Chemie, Wirtschaft und Kommunikation treibt er nachhaltige Innovationen voran. Seine orangefarbene Krawatte steht dabei für Haltung, Wiedererkennung und verbindende Energie. Im Gespräch mit Melanija Habrun, Expertin für Sprache, Kultur und internationales Unternehmertum. Melanija Habrun verbindet sprachliche Exzellenz mit unternehmerischer Vision. Als Gründerin und Geschäftsführerin der ET CETERA Übersetzungsagentur bringt sie ihre jahrzehntelange Erfahrung in HR und interkultureller Kommunikation in ein modernes, technologieoffenes Sprachdienstleistungsunternehmen ein. Ihre Leidenschaft für Sprache, ihre klare Haltung zu Qualität und Teamführung sowie ihr Gespür für Wandel und Wirkung machen sie zu einer herausragenden Unternehmerin in einer Branche im Umbruch. Im Gespräch mit Karolina Kristić, Kanzler & CFO bei Frankfurt School of Finance & Management „Mitgestalten statt verwalten – warum Bildung für mich der schönste Impact ist.“ Im Interview spricht Karolina Kristić, Kanzlerin & CFO der Frankfurt School of Finance & Management, über ihren Weg in den Hochschulbereich, die strategische Ausrichtung einer der forschungsstärksten Business Schools Europas und den Spagat zwischen Digitalisierung, Internationalisierung und persönlicher Exzellenz. Ein Gespräch über Werte, Wandel und die Freude an Entwicklung. Willkommen in unserem Netzwerk - KWVD has access to leaders! o AITAC Schiffbau GmbH Dechant-Wallenhorst Strasse 2, 26 871 Papenburg www.schiffbau.aitac.nl E-Mail: abota@aitac.nl

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 33 Exklusive Beratung und Konditionen für Mitglieder und Interessen! Beispieltarif Mobilfunk: Telefon und Internet Flat zwischen Kroatien und Deutschland ab 15,75 € netto Direktkontakt: kwvd@vodafonebusinessoffice.com oder 069 1200 1300 meets

34 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 ERASMUS+ FOTO Zdravstveno učilište TEXT Tatjana Šoša 9 18Au s z u - bildende der Ges u n d - h e i t s - f a c h - schule Zagreb absolvierten im Rahmen des Erasmus+- Projekts vom 20. bis 31. Januar 2025 ein zweiwöchiges Fachpraktikum in Frankfurt am Main. Die Schule ist seit diesem Schuljahr akkreditiert, was die Antragsverfahren erheblich erleichtert. Mit über 750 Auszubildenden gehört das Zdravstveno učilište zu den größten berufsbildenden Schulen Kroatiens – gemessen an der Zahl der angebotenen Ausbildungsberufe ist sie sogar die größte. InsgeGESUNDHEITSFACHSCHULE ZAGREB Zweiwöchiges Fachpraktikum von Auszubildenden der ERASMUS+ MOBILITÄT samt werden sieben Gesundheitsberufe unterrichtet: • Zahntechniker*in • Zahnmedizinischer Assistentin • Hygienetechniker*in • Medizinisch-technischer Laborassistentin • Pharmazeutisch-technischer Assistentin • Medizinische Kosmetikerin

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 35 AUSZUBILDENDE DER GESUNDHEITSFACHSCHULE ZAGREB sammelten in Frankfurt wertvolle Praxiserfahrung im Rahmen von Erasmus+. 4 IN FRANKFURT AM MAIN • Physiotherapeutischer Assistentin Die Kooperation mit der Kroatischen Wirtschaftsvereinigung (KDWV) in Deutschland fand bereits zum dritten Mal statt – und war erneut ein voller Erfolg. Die KWVD vermittelte für alle sieben Ausbildungsrichtungen passende Praktikumsplätze und bot zudem umfassende organisatorische Unterstützung. Vor der Abreise erhielten die Auszubildenden eine sprachliche sowie pädagogisch-psychologische Vorbereitung. Praxis in renommierten Einrichtungen rund um Frankfurt Die teilnehmenden Auszubildenden aus dem 4. Ausbildungsjahr waren in verschiedenen Einrichtungen in Frankfurt und Umgebung tätig: • Drei medizinisch-technische Laborassistent*innen und ein Hygienetechniker absolvierten ihr Praktikum im Sana Klinikum Offenbach. Dort waren sie sehr zufrieden mit der Aufnahme durch das Klinikteam

36 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 sowie mit den praktischen Aufgaben, darunter das Zentrifugieren von Proben (Blut, Urin, Liquor) und die Analyse von Serumwerten. Dabei stellten sie fest, dass sich manche Abläufe von denen in Kroatien unterscheiden – beispielsweise sind in Deutschland medizinische Biochemie und Hämatologie separate Abteilungen und nur Ärzte dürfen Blut abnehmen. • Der Hygienetechniker lernte alle Krankenhausabteilungen kennen und ermittelte gemeinsam mit seinem Mentor auf Grundlage von Pat ientendokumentat ionen mögliche nosokomiale Infektionen. Dabei recherchierte er potenzielle Erregerquellen und dokumentierte die Untersuchungsprotokolle. • Zwei zahnmedizinische Assistentinnen waren in Zahnarztpraxen eingesetzt und assistierten bei Behandlungen. Vier Zahntechnikerinnen arbeiteten im Dentallabor Lexmann, wo sie erstmals mit dem digitalen System 3Shapeund der CAD/CAMTechnologie zur Modellvermessung arbeiteten. Der tägliche Weg nach Mühlheim, der rund eine Stunde dauerte, wurde dafür gern in Kauf genommen. • Drei physiotherapeutische Assistenten waren sehr zufrieden mit ihrem Einsatz und den vielfältigen manuellen Therapietechniken, die sie kennenlernen und anwenden durften – darunter passive und aktiv unterstützte Übungen, Palpation, Mobilisation, Diagnostik, Justierung, Chiropraktik, Osteopathie, Dehnung, Traktion, manuelle Lymphdrainage sowie klassische und Friktionsmassagen. Das breite Methodenspektrum in Deutschland war für sie besonders bereichernd. • Fünf pharmazeutisch-technische Assistentinnen arbeiteten jeweils in einer Apotheke. Ihre Aufgaben umfassten u. a. das Herstellen von Salben und Cremes, das Annehmen und Einbuchen von Lieferungen, Verfallskontrollen sowie das Sortieren von Medikamenten in Schubladen und Systeme. Besonders beeindruckt waren sie vom Topitec-Mischgerät und dem Einsatz von Apothekenrobotern. Die Auszubildenden zeigten sich begeistert von den neuen Arbeitsmethoden, der Unterstützung durch Kolleginnen vor Ort und dem insgesamt unvergesslichen Erlebnis. In ihren Praktikumsbetrieben nutzten sie fachsprachliche Begriffe auf Deutsch und verbesserten so ihre Fremdsprachenkenntnisse – vor allem in Deutsch, aber auch in Englisch, das sie bei Bedarf einsetzten. Sprachliche, kulturelle und finanzielle Bildung Darüber hinaus förderte der Aufenthalt die interkulturelle Kompetenz der Jugendlichen, da sie in einem multikulturellen Umfeld lebten, das sich stark von ihrer Heimat unterscheidet. KROATISCHE AUSZUBILDENDE sammelten in Frankfurt praktische Erfahrungen. 4

CRONNECT MAGAZ IN · 1 /2025 37 Ein besonderer Programmpunkt war der organisierte Besuch der Frankfurter Börse – der größten in Deutschland und der zehntgrößten weltweit –, durch den die Auszubildenden auch ihre finanzielle Bildung erweitern konnten. In ihrer Freizeit erkundeten die Teilnehmerinnen eigenständig die Stadt Frankfurt, schlenderten über die Einkaufsmeile Zeil, besuchten den Main Tower und einige auch das Naturkundemuseum. Am Samstag stand ein geführter Stadtrundgang inklusive Besuch des Goethe-Hauses auf dem Programm. Die Führung auf Deutsch übernahm ein Guide mit Wurzeln in Osijek, der sich begeistert über die Deutschkenntnisse der Auszubildenden zeigte. Einige besuchten außerdem ein Spiel von Eintracht Frankfurt, andere verfolgten in einem lokalen kroatischen Café die Spiele der Handball-WM und feuerten die kroatische Nationalmannschaft an. Nach den zehn intensiven Praktikumstagen erhielten alle Auszubildende ein Praktikumszeugnis mit Bewertung. Zurück an der Schule wurden die Teilnehmerinnen im Rahmen einer feierlichen Projektpräsentation mit Zertifikaten ausgezeichnet. Die Beurteilungen der deutschen Mentor*innen wurden in das digitale Klassenbuch (e-Dnevnik) übertragen. Die Teilnehmenden gaben ihr Wissen und ihre Erfahrungen anschließend an ihre Mitschüler*innen weiter. Alle beteiligten Jugendlichen sprachen sich ausdrücklich dafür aus, dass auch andere Auszubildende künftig die Chance nutzen sollten, an solchen Projekten teilzunehmen – denn es ist eine einmalige Gelegenheit, die sowohl im In- als auch im Ausland wertvolle Vorteile beim Berufseinstieg bieten kann. o Alps Family Office AG Baumeisterstr. 8 87463 Dietmannsried Tel: +49 8374 589 3321 E-mail: juric@alpsfamilyoffice.de www.alpsfamilyoffice.de

38 CRONNECT MAGAZ IN 1 /2025 ERASMUS+ FOTO Upravna škola Zagreb TEXT Andrea Wawrzynek, Lehrerin, Upravna škola Zagreb 9 Im Rahmen des EU-Projekts Skills4U (Projektnummer: 2023-1-HR01KA122-VET-000137099) absolvierte die Upravna škola Zagreb vom 27. Januar bis 7. Februar 2025 ein Fachpraktikum in Frankfurt am Main. Die Mobilität wurde in Zusammenarbeit mit der Kroatischen Wirtschaftsvereinigung organisiert. Teilgenommen haben 15 Auszubildende der Ausbildungsrichtungen Verwaltungsfachkraft und Büroassistenz, begleitet von vier Lehrkräften. Fachpraktikum in renommierten Institutionen Während ihres Aufenthalts sammelten die Auszubildenden wertvolle Erfahrungen in unterschiedlichen beruflichen Umfeldern – darunter private Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, das Büro des Oberbürgermeisters, Anwaltskanzleien und Krankenhausverwaltungen. Diese einzigartige Gelegenheit ermöglichte es den Teilnehmenden, ihr theoretisches Wissen in der Praxis UPRAVNA ŠKOLA ZAGREB IN FRANKFURT Fachpraktikum von Auszubildenden der EU SKILLS4U

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