CRONNECT MAGAZ IN · 4/2024 37 Cronnect: Frau Macko, Sie haben sich ausführlich mit den Bedürfnissen der Generation Z beschäftigt. Wie wichtig ist der Aspekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung für die Generation Z? SM: Für die Generation Z ist die betriebliche Gesundheitsförderung ein sehr wichtiger Aspekt, da sie zunehmend Wert auf ihre körperliche und vor allem mentale Gesundheit legen. Angebote wie flexible Arbeitszeiten, Zugang zu mentaler Gesundheitsberatung oder auch die Möglichkeit, regelmäßig Bewegung in den Arbeitsalltag zu integrieren, kommt sehr gut an. Gesundheitsangebote wie etwa Fitnessprogramme oder gesundheitsfördernde Ernährung sind anzubieten. Wir sprechen hier nicht von einem Obstkorb, sondern ausgewogener Ernährung in der Kantine, in Form von einer Auswahlmöglichkeit diverser Gerichte. Das Auge isst mit. Cronnect: Welche spezifischen Skills bringt die Generation Z in ein Unternehmen ein und wie kann das Unternehmen darauf reagieren, um die Mitarbeiterbindung als auch das Wohlbefinden zu fördern? SM: Die Generation Z ist mit Technologie und Digitalisierung aufgewachsen und gut vernetzt. Durch die Nutzung von KI ist sie in der Lage effizienter zu arbeiten und weiß diese produktiv zu nutzen. Außerdem verfügt sie über eine hohe Medienkompetenz. Die Generation Z sucht nach Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit und einer guten Work-Life-Balance. Sie legt großen Wert auf Transparenz, Flexibilität, Vertrauen und ein respektvolles Arbeitsumfeld. Ein Unternehmen sollte darauf reagieren, indem es klare Werte kommuniziert, die mit den Bedürfnissen dieser Generation übereinstimmen. Themen wie Umweltschutz, soziale Verantwortung und persönliche Entwicklung sind en vogue. Cronnect: Mit Blick auf den erwähnten Fachkräftemangel, welche „No-Gos“ wären in der Unternehmenskultur für die Generation Z ein Grund, das Unternehmen schnell wieder zu verlassen? SM: Ein ganz klares No-Go für die Generation Z ist eine hierarchische, nicht transparente Unternehmenskultur, in der ihre Meinungen und Ideen nicht gehört oder gewürdigt werden. Sie möchten aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Ebenso abschreckend ist eine Arbeitsatmosphäre, die auf ständige Verfügbarkeit basiert, als auch starre Arbeitszeiten oder Office-Pflicht. Ein weiteres No-Go ist das Fehlen von Diversität und Inklusion. Wenn das Unternehmen diese Themen nicht ernst nimmt, wird die Generation Z schnell das Gefühl haben, nicht an der richtigen Stelle zu sein, oder im schlimmsten Fall das Unternehmen verlassen. Cronnect: „Mental Health“ ist für die Generation Z ein besonders wichtiges Thema. Warum spielt es eine so zentrale Rolle in ihrem Leben, und wie sollte die Arbeitswelt darauf reagieren? SM: Die Generation Z ist sehr offen, wenn es um die psychische Gesundheit geht, und hat keine Scham mehr davor, über Themen wie Stress, Angst oder Depression zu sprechen. Es ist ein Fortschritt, weil es Stigmatisierungen abbaut. Unsicherheiten in der Welt, wie Klimawandel, politische Instabilität oder Zukunftsangst, sind Themen, mit denen sich die jungen Menschen befassen und auch ernst nehmen. In der Arbeitswelt sollten Unternehmen daher verstärkt auf das Thema Mental Health eingehen, etwa durch regelmäßige Schulungen oder den Zugang zu psychologischer Beratung. Auch ein vertrauenswürdiges Verhältnis zur Führungsebene oder Vertrauenspersonen im Team sind wichtig. Psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie körperliche Gesundheit. Ein gesundes Unternehmen bzw. eine gesunde Führungskultur kann helfen, gesunde Mitarbeiter zu beschäftigen und zu halten. Hier geht es auch um Einbindung verschiedener Aspekte in ein Gesamtkonzept.
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