CRONNECT 12/2023

CRONNECT MAGAZ IN · 4/2023 31 sentismus lässt sich vermu- ten, dass die Bereitschaft der Beschäftigten trotz Krankheit am Arbeitsplatz zu erschei- nen, eng mit ihrer Einstellung zur bzw. Identifizierung mit der Arbeit zusammenhängt. Es geht dabei um Gründe wie Loyalität, das schlechte Ge- wissen gegenüber Kollegen und dem Arbeitgeber, mög- licherweise aber auch um Angst vor einem Arbeits- platzverlust. Können wir nun davon ausgehen, dass die Un- ternehmensstrukturen und die Werte, die von bisherigen Generationen weitestgehend akzeptiert und hingenom- men worden sind, in der sich die Gesundheit des einzel- nen Mitarbeiters dem Beruf untergeordnet hat, auch von den jüngeren Beschäftigten akzeptiert werden? Können wir auch bei der neuen Gene- ration mit gleicher Einstel- lung zur bzw. Identifizierung mit der Arbeit rechnen? Gen Z und die Neuausrichtung der Gesundheitsförderung Die Unternehmen sollten sich nicht darauf verlassen, denn die Generation Z unter- scheidet sich deutlich von ihren Vorgängergenerationen. Die Karriere tritt in den Hin- tergrund, Freunde, Familie und Freizeit nehmen dafür einen höheren Stellenwert ein. Gen Z ist die Generation der zwischen 1995 und 2009 Geborenen, d.h. derjenigen 12,3 Millionen Menschen in Deutschland, die heute zwi- schen 14 und 28 Jahren alt sind. Es ist die Generation der „digital Natives“, die mitunter als Arbeitsscheu und kritik- unfähig angesehen wird, die aber auch für Spaß im Beruf, Sicherheit und Selbsterfül- lung einsteht. Für diese Gene- ration ist sowohl die Möglich- keit zur Weiterentwicklung als auch ein hohes Gehalt ein Bedürfnis. Sie steht zudem für Begriffe wie flexible Arbeits- platzgestaltung, Auszeiten nehmen, remote arbeiten, leistungsabhängige Prämien und eine positive Work-Life- Balance. Für die Unternehmen bedeu- tet dies die Notwendigkeit, sich möglichst schnell von alten Strukturen zu lösen. Es gilt die Motivation, Leistungs- fähigkeit und Gesundheit der Arbeitnehmer zu fördern. Eine Neuausrichtung der Ge- sundheitsförderung sowohl innerhalb der Unternehmen als auch in der gesamten Arbeitswelt zeichnet sich ab. Neue Denkansätze aus Arbeitgeber- und Arbeitneh- merperspektive, die durch die Anforderungen der Genera- tion Z hervorgebracht werden, müssen in konkrete Maßnah- men umgesetzt werden. Dem Arbeitsmarkt wird eine tech- nikaffine, umweltbewusste Altersgruppe, die mit Innova- tionsfähigkeit und Kreativi- tät einhergeht, zur Verfügung gestellt. Junge Menschen, die sich sozial engagieren, Diver- sität schätzen und politisch aktiv sind. Sie sind dadurch in der Lage, die Arbeitskultur und Werte neu zu definieren. Gesundheitsförderung und Mitarbeitergesundheit rücken dabei immer mehr in den Fo- kus der Arbeitswelt. Entschei- dungsfreiheit und Eigenver- antwortung wirken positiv auf die Selbstbestimmtheit, Kom- petenzen werden geweckt und gefördert. Die emotionale Bindung an das Unternehmen wird demzufolge gestärkt. Eine positive Unternehmens- kultur, sowie eine wertschät- zende Führungsebene sind daher unabdingbar.

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