CRONNECT 07/2022

CRONNECT MAGAZ IN · 2/2022 27 Prof. Dr. Siniša Kušić ist Professor für Gesundheits- und Sozialmanagement an der FOM Hochschule für Oeko- nomie & Management und Leiter der Bildungsstätte maxQ. in Frankfurt am Main, einem Fortbildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen. Er wur- de in Zagreb geboren und lebt seit 1971 in Deutschland. Seine akademische Ausbildung zum Diplom-Volkswirt ab- solvierte er an der J.W. Goethe-Univer- sität in Frankfurt und promovierte sich dort zum Dr. rer. pol. Die Dissertation wurde mit dem Wolfgang-Ritter-Preis der gleichnamigen Stiftung in Bremen ausgezeichnet. Siniša Kušić arbeite- te zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der J.W. Goethe Uni- versität in Frankfurt, war Berater und Gutachter sowie Mitglied der Arbeits- gruppe bei den EU-Beitrittsverhand- lungen Kroatiens. Inzwischen hat Si- niša Kušić über 10 Jahre Erfahrung als Dozent, Berater und Führungskraft im Fort- und Weiterbildungsbereich mit Schwerpunkt Gesundheitswesen. Allianz Hauptvertretung Tašan Čalić Eschenheimer Anlage 17 60318 Frankfurt am Main Tel. 069 / 450377 www.allianz-calic.de inzwischen nahezu Standard, Skills-Labs mit digitaler Unter- stützung sind in Vorbereitung, um den Transfer zwischen theoretischem Fachwissen und praktischem Handeln zu fördern und die künftigen Pfle- gefachkräfte auf die Komplexi- tät der realen berufstypischen Situationen vorzubereiten. Im Zusammenhang mit der Ent- wicklung von E-Learning-An- geboten bzw. bei der Erstellung von Content für die Pflegeaus- bildung wird es auch darum ge- hen, Fragen zum Datenschutz und Urheberrechten für alle Beteiligten zufriedenstellend zu beantworten. Neben allem technischen Fort- schritt und digitalen Lernan- geboten darf nicht vernach- lässigt werden, dass digitales Lernen nicht ausschließlich im digitalen Raum stattfindet. Es kommt daher auch auf die Rahmenbedingungen an, un- ter denen gelernt wird. Neben der digitalen Basisausstattung geht es auch um greifbare und zugängliche Lernorte, die die notwendige Ruhe beim Lernen ermöglichen. Denn die Qualität der pflegerischen Ausbildung hängt neben der technischen Ausstattung bzw. dem Medium auch – und vor allem – von den pädagogischen (digitalen) Fähigkeiten der Lehrkraft ab. Es ist daher von großer Be- deutung, dass zeitgleich mit digitaler Ausstattung auch eine entsprechende Qualifizierung der pädagogischen Lehrkräfte und ein zielgerichteter Einsatz digitaler Medien einhergeht. Was wir inzwischen gelernt haben, ist, dass insbesondere die Vermittlung von theoreti- schen Lerninhalten und Fach- wissen digital gelingen kann, dass es wiederum bei anderen Lerninhalten – insbesondere bei der praktischen Kenntnis- vermittlung – auch auf den persönlichen Austausch, auf die Interaktion zwischen Leh- rer und Schüler ankommt, dass es Motivation und Zuspruch braucht. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre deuten auch darauf hin, dass eine aus- schließlich digitale Ausbildung bestimmte Gruppen diskrimi- nieren kann, beispielsweise junge Menschen mit Lern- und Sprachbarrieren. Daher wird es in der pflegerischen Ausbil- dung immer auch um Begeg- nung, Beziehung und persön- lichen Austausch gehen. Auf der anderen Seite bietet ein zielgerichteter und ent- sprechend zeitlich dosierter Einsatz digitaler Lernformen auch neue Möglichkeiten und Chancen bei der Qualifikation und Integration ausländischer Fachkräfte im Gesundheits- und Pflegebereich. Denn aus- ländische Fachkräfte werden dringend benötigt, um den zu- nehmenden Fachkräfteman- gel in Deutschland zumindest

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